Berichte von 01/2012

Kurz vor den Prüfungen...

24Jan2012

Es folgte ein für mich eher deprimierender Mittwoch. Irgendwie war ich an diesem Tag einfach nicht in Stimmung. Zumindest nicht im Unterricht. Nach der Uni hatten Martine und ich allerding noch Pläne und so ging es zum Mittagessen erst einmal zu Mos Burger, eine japanische Fast-Food-Kette mit Hamburgern. Also eine Art japanische Variante von McDonalds. Da Martine mir schon vorher öfter erzählt hatte es würde dort sehr gut schmecken, wollte ich es auch endlich mal ausprobieren. Martines Empfehlung nach habe ich den Teriyaki-Burger gegessen und es hat wirklich sehr gut geschmeckt. Leider kann ich es nicht mit dem von McDonalds vergleichen, da ich den noch nie gegessen habe XD Aber Mos Burger scheint nicht schlecht zu sein. Ich finde das McDonalds hier sowieso nicht ganz so gut wie das in Deutschland (sage ich als Mensch, der vielleicht wenn es hochkommt 5-6 Mal im Jahr zu McDonalds geht… naja).

Nach unserem gelungenen Mittagessen machten wir uns auf in der Stadt. Martine hatte noch einige Besorgungen zu tätigen und wir wollten gemeinsam durch die Geschäfte bummeln. Gekauft habe ich mir im Endeffekt nichts, aber Martine schon. Jetzt kenne ich noch ein paar Läden mehr auf der Shijo (die Einkaufsstraße/Innenstadt hier), das kann nicht schaden.

Der Donnerstag war in unimäßiger Hinsicht nicht so besonders. Martine war nicht da (Verräterin XP), aber immerhin habe ich mich in meinen ewigen Freistunden zum Essen mit Kayuki getroffen.

Der Hauptpunkt des Tages war es allerdings endlich meine Ergebnisse für das Losen um Konzert-Tickets für KAT-TUN zu erfahren. Um an die Tickets überhaupt herankommen zu können war ich vorher extra noch dem Fanclub beigetreten, denn ansonsten kann man um diese gar nicht losen. Am Mittwochabend hatte ich also endlich eine E-Mail vom Fanclub erhalten, dass man die Ergebnisse jetzt auf einer Hotline abrufen kann. Aber man sollte es sich nicht so einfach vorstellen bei dieser Nummer durchzukommen, wenn gerade landesweit  vermutlich zehn-, wenn nicht hunderttausende Mädchen versuchen da anzurufen… nach einigen Versuchen am späten Abend hatte ich es also aufgegeben und auf den folgenden Tag verschoben, kam am Donnerstagmorgen vor der Uni allerdings immer noch nicht durch. Dabei ist am anderen Ende der Leitung nicht einmal eine Person, sondern nur so eine automatische Stimme!! Ständig sagte man mir die Leitungen seien überfüllt und ich solle es doch später noch einmal versuchen. Also gab ich es auf und beschloss es eventuell später nochmal in einer meiner Freistunden zu probieren, da um diese Zeit sicher nicht so viele anrufen würden. Als ich es also gegen Nachmittag erneut probierte bekam ich zumindest ein Besetztzeichen. Was für ein Fortschritt! Ich hegte schon Hoffnung endlich durchzukommen und probierte es erneut… und siehe da! Es geht doch! XD Jetzt hieß es also sich zu konzentrieren und bloß nichts falsch zu machen, denn ich hatte etwas Angst zu blöd zu sein und das Ganze auf Japanisch nicht wirklich zu verstehen. Glücklicherweise lief es problemloser als gedacht. Einfach den Fanclub auswählen, Fanclubnummer eingeben, Passwort eingeben und schwups erzählt die Stimme am anderen Ende der Leitung ob und für welches Datum man Tickets gewonnen hat. Es stellte sich heraus, dass ich sowohl für Osaka als auch Tokyo gewonnen hatte, insofern war das endlich mal eine positive Nachricht! Ansonsten habe ich nämlich irgendwie mit ballotten nicht so ein Glück in letzter Zeit… Es hätte nur noch besser sein können wenn meine Freundin, die übrigens erst am nächsten Tag durch die Leitung gekommen ist, nicht auch für die gleichen Tage gewonnen hätte wie ich. Jetzt haben wir zu viele Karten für dieselben Tage! Ich werde nun ein Ticket an Martine weitergeben, an dem zweiten Tokyo-Ticket möchten wir aber festhalten und es wenn möglich für ein anderes Datum eintauschen. Das wird noch etwas Stress geben, aber sollte machbar sein jemandem zum Tausch zu finden. Insgesamt bin ich erst mal froh überhaupt zum Konzert zum Tokyo Dome zu können. Dort wollte ich schon immer mal hin! Dort passen mit 55.000 Personen noch einmal einige mehr rein als in den Osaka Dome (40.000). Das wird ein tolles Erlebnis und ein super Wochenende in Tokyo. Ich freue mich jetzt schon riesig!!!

Am Freitag und Samstag fiel sonst nichts wirklich Erwähnenswertes vor, da ich zu Hause mit Hausaufgaben und Lernen beschäftigt war. Ich musste mich allerdings am Samstag einmal raus auf die Fahrt zum Supermarkt begeben und da es ständig regnete, hatte ich keine andere Wahl als im Regen zu fahren…

Der Sonntag begann ruhig, aber für den späteren Tag hatte ich noch etwas vor. Da chinesisches Neujahr war, hatten mich meine chinesischsprachigen (China, Taiwan, Hong Kong) Klassenkameraden zu ihrer Nabe-Party im chinesischen Stil eingeladen (ich darf hier bekunden, dass ich die einzige eingeladene Westlerin war XP Sie hatten mir gesagt ich solle Martine fragen ob sie auch noch kommen will, aber sie hatte leider keine Zeit). Also hieß es ich und eine bunte Mischung aus Asiaten. In Korea feiert man wohl auch an diesem Tag Neujahr, daher war unsere koreanische Klassenkameradin auch mit von der Partie. Nachdem wir noch alle nötigen Zutaten eingekauft hatten, trafen wir uns bei unserem taiwanischen Klassenkamerad, der auch in einem Wohnheim der Uni wohnt. Sein Zimmer ist echt groß! Für das Wohnheim hatte ich mich auch als Erstwahl beworben, aber ich bin nicht reingekommen. Naja, dafür hat er kein eigenes Bad :P Nach der Zubereitung ging es ran ans Essen. Wie oft habe ich schon erwähnt, dass ich Nabe liebe?

Ich hatte auch die Gelegenheit ein paar taiwanische Süßigkeiten zu probieren, die meine Klassenkameraden mitgebracht hatten. Darunter auch etwas, dass man scheinbar typischerweise zu Neujahr isst. Alles in allem war es ein lustiger Abend. Nach dem Essen spielten einige noch Karten oder unterhielten sich. Mein Klassenkamerad skypte nebenbei kurz mit seinen Eltern und plötzlich hieß es sein Vater wolle mich sprechen (o.O). Haha, der hat mir dann auf Englisch ein frohes neues Jahr und noch einen schönen Aufenthalt in Japan usw. gewünscht. Das war so lieb, amüsant und merkwürdig zugleich irgendwie. Ich denke die Eltern waren überrascht, dass ich als Europäerin dort auf der Party war und fanden das ganz interessant^^…

Auf den Sonntag folgte schnell der Montag. Was gab es Neues? In der Uni nicht viel, so viel steht fest. Aber die Prüfungen nähern sich mehr und mehr… bereits am Freitag beginnt die eine Woche, in der wir all unsere Abschlussprüfungen schreiben. Das geht jetzt bald  alles Knall auf Fall...

Nachdem ich mich montags wie jede Woche durch den Leseverständnis-Unterricht von Suzuki-sensei gequält hatte, ging es für mich ab nach Hause um sich der Hausarbeit zu widmen. Ich sollte allerdings zwischendurch unterbrochen werden, denn plötzlich las ich die Neuigkeiten auf die ich schon seit mehr als einem Monat lauerte: die Ankündigung von Arashis neuer Single! Das lesend, konnte ich natürlich nicht lange ruhig bleiben. Die limited edition der Single verkauft sich schließlich schneller aus als einem lieb ist… also ließ ich meine Wäsche stehen und liegen und bin gegen 17 Uhr wieder aus dem Haus um mich auf den Weg in die Innenstadt zu Tower Records zu machen. Dort wollte ich die limitierte Auflage der neuen Single vorbestellen (denn tut man das nicht schnellstmöglich, so ist diese eben ausverkauft). Die Vorbestellung - ein Unterfangen, das ich in Japan allerdings noch nie zuvor getätigt hatte… das machte mich wieder leicht nervös. Im Laden angekommen konnte ich leider noch keine der Ankündigungszettel über Arashis neue Single entdecken, was mich vorerst leicht verunsicherte. In den CD-Läden hängen immer kleine Zettel mit Ankündigungen über bald erscheinende Neuheiten, die man ab jetzt vorbestellen kann. An der Information liegen dafür kleine Bestellzettel zum Ausfüllen aus, das zumindest hatte ich bereits im Voraus erforscht um mich auf meine erste Vorbestellung vorzubereiten. Ich suchte wie eine blöde den Laden nach einem Zettel über die neue Single ab, kam dann aber zu dem Schluss, dass die Single-Ankündigung noch zu frisch war und es noch keinen Zettel gab. Also blieb mir nichts anderes übrig als direkt nachzufragen, ob ich es denn nun schon bestellen könne. Dazu musste ich mir aber erst einmal auf Japanisch meine Worte zurechtlegen. Ich war schon wieder zu aufgeregt… Glücklicherweise habe ich dann doch noch gefragt wie es mit der Möglichkeit zur Vorbestellung aussieht und da es schon möglich war, füllte ich direkt einen der Vorbestellzettel aus. Neben den Angaben über die CD muss man dort natürlich auch seine Kontaktdaten eintragen. Eigentlich ist es ja ganz einfach, also nie mehr ein Grund zur Unruhe. Ich füllte den Zettel aus und übergab ihn der Angestellten, die mir anschließend einen Beleg gab mit dem ich dann am 06. März, einen Tag vor dem offiziellen Veröffentlichungsdatum, meine Single an der Kasse abholen kann. Yeah! (*-*)

Der wichtige Teil meines Bestellzettels XD

In der Welt der Johnnys

17Jan2012

Schon war wieder Montag und zwei Kanji bzw. Lesungstest standen an. Eigentlich war alles so ziemlich wie immer. Langeweile in der 2. Freistunde und Genörgele, weil ich endlich Mittagessen wollte. Ich bin so süchtig nach Chicken Nanbandon! Ich habe es letzte Woche jeden Tag in der Mensa gegessen XD

Dann war endlich Dienstag, da hatte ich mich schon drauf gefreut! Der Unterricht war natürlich wie immer nicht sonderlich spektakulär, aber nach der Uni hatte ich vor nach Osaka zu fahren wo ich zwei japanische Freundinnen treffen würde. Kaum angekommen offenbarte mir Yukina, dass sie und Kanako vorhatten mich nachträglich zum Geburtstag zum Mittagessen einzuladen. Direkt am Bahnhof ist das Hotel Granvia wo es ein Mittagsbuffet gibt und dort haben wir uns dann schön den Bauch vollgeschlagen. Ich habe den Rest des Tages fast nichts mehr gegessen. Sie hatten natürlich auch jede Menge zu essen. Nach einer Runde Salat bin ich dann zum Fleisch und Pasta übergegangen. Selbst Takoyaki hatten sie auf dem Buffet =D Anschließend haben wir noch den Dessert-Bereich unsicher gemacht. Eis und Kuchen… ich war im Himmel! Der Blick von unserem Platz war auch ganz gut.

Wir saßen also fast 2 Stunden beim Essen bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Vorher schenkte mir Yukina allerdings auch noch eine Torte! Ich war total überrascht! Echt lieb.

Dann wollten wir zum Umeda Sky Building laufen, da ich von dort oben einmal die Aussicht auf Osaka sehen wollte. Allerdings waren wir etwas verunsichert über den Weg dorthin, es waren überall Bauarbeiten, und im Endeffekt haben wir uns entschlossen ein anderes Mal zum Sky Bldg zu fahren, denn es wurde immer später und der offizielle Johnnys Shop, mein persönliches Hauptziel des Tages, würde um 18:30 Uhr schließen. Also machten wir uns auf den Rückweg zum Bahnhof. Übrigens habe ich während unser Irrungen und Wirrungen ein Restaurant mit einem lustigen Namen entdeckt…

Da Yukina am Abend noch einmal Unterricht hatte fuhr sie nach Hause, während Kanako und ich uns mit der U-Bahn aufmachten zum Johnnys Shop. Kanako war so lieb mir zeigen zu wollen wo der Shop ist <3 Nochmal für die nicht japanischen Idol-Fans unter meinen Lesern: Johnnys Entertainment (JE) ist eine Art Talent-Agentur, der viele der populärsten japanischen Boygroups entspringen. Darunter auch meine Lieblingsgruppe Arashi und u.a. auch Kanjani8. Von diesen beiden Gruppen habe ich bereits in vorherigen Beiträgen berichtet, da ich auf den Konzerten oder zumindest beim Goods-Verkauf der Konzerte war ;-) Jedenfalls gibt es für diese Gruppen einen offiziellen JE-Shop u.a. in Tokyo, Osaka und Nagoya, wo hauptsächlich Fotos verkauft werden. Es war mein erstes Mal in einem JE-Shop, daher war ich irgendwie schon richtig aufgeregt! Wie so üblich darf man natürlich von innen wieder keine Fotos machen (wie bei den Konzerten auch… die Bilder von JE-Artist sind ja so stark urheberechtlich geschützt, dadurch kommt es überhaupt erst zustande, dass dieses Foto-Business entstanden ist und so gut läuft denke ich).

Innen also waren an den Wänden Bereiche mit den verschiedenen Gruppen oder Johnnys Juniors. Dort klebten dann viele Fotos, die man kaufen kann. Der Arashi-Bereich war natürlich am Größten. Ich glaube es hingen 700-800 Bilder an der Wand. Es gibt eigentlich noch viel mehr, ich weiß nicht wie man noch ältere kaufen kann oder ob man das überhaupt noch kann. Die Bilder dort reichten etwa bis anderthalb Jahre zurück. Ich weiß in Tokyo gibt es scheinbar total viele Fotoalben da rumliegen aus denen man noch viel mehr auswählen kann, das habe ich allerdings in Osaka nicht gesehen. Ich hielt es fürs Erste auch nicht nötig danach zu fragen, denn allein mit diesen 700 Bildern hatte ich mehr als genug Probleme mich für welche zu entscheiden XD Letztendlich habe ich mir 25 Fotos gekauft, dabei wollte ich mich ursprünglich auf 20 beschränken… aber es war unmöglich!! Ich hab schon fast nur Fotos von meinem Lieblingsmember gekauft bis auf 3-4 Gruppenbilder und ein Bild von einem anderen member D: Also wie funktioniert das alles? Die Fotos an der Wand sind alle nummeriert und es liegen überall Zettel aus, die von 1-800 nummeriert sind. Oben trägt man dann ein von welchem Artist man die Bilder kaufen will. Dann kann man sozusagen ankreuzen welche Fotos man haben will und wie viele  davon. Wenn man es dann hat gibt man des der Person an der Kasse, die die Fotos dann raussucht. Ich habe ewig gebraucht um mich zu entscheiden. Ich bin ständig auf und ab gegangen und hab alle Fotos zehnmal angeguckt XD Ich hab mich so oft hingekniet um die Fotos ganz unten anzugucken… meine Beine taten weh. Trotzdem ist dieser Ort wohl das Paradies für jeden Fan! Das wird definitiv nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Ich habe gehört es gab wohl auch einmal einen Shop in Kyoto, aber leider hat der irgendwann geschlossen…

Inzwischen war es nach 18 Uhr und Kanako, die auch über 20 Fotos gekauft hat, und ich machten uns nach unserem erfolgreichen Einkauf zurück zum Bahnhof und auf nach Kyoto. Auf der Fahrt betrachteten wir dann noch einmal unseren Einkauf XD

Heute bin ich irgendwie aufgedreht und glücklich. Es war ein guter Tag (^-^)

Nabe, Kino und Geburtstag

15Jan2012

Mal wieder sind weitere 10 Tage vergangen. Nachdem ich mich mit Martine in Arashiyama getroffen habe, hat inzwischen die Uni wieder angefangen. An einem Freitag. Der wenigstens mit dem positiven Erlebnis anfing, dass ich in einer der Klausuren zur Semestermitte die volle Punktzahl erreicht habe. Am folgenden Samstag hatten Martine und ich vor etwas in der Aeon Mall herumzuhängen, bevor wir uns abends mit einer früheren japanischen Mitbewohnerin von ihr und anderen Japanern treffen würden. In der Aeon Mall saßen wir im Endeffekt den Großteil der Zeit in dem Bereich mit mehreren kleinen japanischen Kettenrestaurants herum und haben uns unterhalten. Wir waren aber auch in der Zoohandlung, die dort ist. Die hatten total viele noch ganz junge kleine knuffige Hündchen, die wir klauen wollten XD Dann machten wir uns schließlich auf den Weg Martines Bekannte zu treffen, waren allerdings immer noch zu früh und setzten uns noch eine Weile an den Fluss. Ich darf erwähnen es war arschkalt… naja, wenigstens konnten wir uns danach im Haus wieder aufwärmen. Glücklicherweise gab es Nabe und inzwischen sollte jeder wissen wie sehr ich Nabe liebe. Der Nabe-Topf war total süß mit lauter Häschen drauf!

Am folgenden Sonntag und Montag (ein Feiertag), verbrachte ich meine Zeit mit Aufräumen und Proben meiner Rede, die ich am Dienstag halten werden müsste. Darauf hatte ich ja schon mal gar keine Lust! Das Thema zu dem wir alle eine Rede halten müssen und dafür im Vorfeld einen Essay schreiben mussten, lautet „ein Bildungsproblem meines Landes“. Mein Text war auch viel zu lang und kompliziert um es irgendwie auswendig zu lernen, insofern war ich froh, dass ich es einigermaßen halb ablesend und halb die Sätze vervollständigend rüberbringen konnte. Ich hatte Glück, dass dieses Mal keine japanischen Freiwilligen zu unserer Rede gekommen sind und auch sonst ein paar Klassenkameraden gefehlt haben. Wenn nicht so viele Japaner dabei sind fühlt man sich gleich beruhigter! XD So lief Gott sei Dank alles noch recht gut und ich konnte mich endlich auf Mittwoch freuen.

Mittwoch hatte ich nämlich vor zusammen mit Kanako ins Kino zu „Genji Monogatari“ zu gehen. Mittwoch ist in Japan Kinotag, da kostet es für Frauen „nur“ 1000 Yen anstatt 1300 Yen. Also immer noch teurer als wenn man bei uns an einem Nicht-Kinotag ins Kino geht!! Der Film jedenfalls handelt mehr oder weniger darüber, wie damals in der Heian-Zeit das Genji Monogatari verfasst wurde und beinhaltet eben auch die Geschichte des Genji Monogatari an sich, also wird immer zwischen zwei Welten hin und hergewechselt. Überhaupt ist die Handlung ziemlich kompliziert und es gibt so viele Charaktere... Wenn mir meine Freundin vorher nicht noch etwas erklärt hätte um was es geht und wer wer ist, dann hätte ich da nicht durchgeblickt XD Gut, dass sie sich dafür Zeit genommen hat als wir uns vor dem Film noch etwas bei Starbucks aufgehalten haben um die Zeit zu vertreiben. Auch war das Japanisch im Film der Zeit entsprechend teilweise etwas anders kompliziert. Aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und konnte es besser verstehen und insgesamt war der Film ganz gut. Allein von den Kostümen und der Landschaft gibt es natürlich was her.

Bevor der Film angefangen hat, habe ich neben mir noch ein Mädchen mit einem AU Pamphlet von Arashi gesehen, nach dem ich schon ewig gesucht hatte und zu blöd war es zu finden (entweder die AU-Läden waren zu klein oder sie hatten es wohl einfach grad nicht mehr). Nachdem ich das meiner Freundin erzählt hatte, meinte sie wir können auf dem Rückweg zur U-Bahn ja noch mal bei den AU-Läden vorbeischauen und danach suchen. Gott sei Dank haben wir das auch gemacht, denn in einem riesigen AU-Geschäft habe ich es gefunden. Endlich!!!!!! Kanako hat auch eins mitgenommen und es mir gegeben, also habe ich jetzt sogar zwei XD Man kommt sich allerdings echt total bedeppert vor, wenn man in den Laden geht nur um einen Prospekt mitzunehmen und die Verkäuferinnen schon ankommen und einen zulabern wollen. Aaaaaah…. naja, das war trotzdem ein glücklicher Ausgang eines schönen Tages :P

Donnerstag war ich merkwürdigerweise total fertig. Ich hatte irgendwie schlecht geschlafen, daher nutze ich meine Freistunden um zwischendurch mal heimzufahren und mich hinzulegen. Das war allerdings auch sehr verfänglich, denn dann hatte ich noch weniger Lust wieder aufzustehen um zurück zur Uni zu gehen. Aber was muss das muss. Nachdem ich am Freitag ursprünglich mit meiner Klassenkameradin zum Karaoke hatte gehen wollen, aber das dann doch ins Wasser fiel, verlief der Freitag auch eher unspektakulär. Aber nach Mitternacht hatte ich dann ja Geburtstag. 22 Jahre. Na super. Ich schaute noch ein Drama, das erst spät im TV lief, skypte anschließend mit meiner Familie und packte die Pakete von meinen Großeltern und meiner Mama aus. Verdammt, mein deutsches Süßigkeitenreservoir wird immer größer und ich komme nicht mit dem Essen hinterher. Ich glaube ich war erst gegen kurz vor 3 Uhr im Bett, aber da ich vorhatte am nächsten Tag bis um 12 Uhr im Bett zu liegen war das irgendwie egal.

Irgendwie brachte ich die darauf folgenden Stunden auch schnell rum und schon machte ich mich auf den Weg um in der Innenstadt Martine, Kaoru und Kayuki zu treffen, die ich eingeladen hatte um meinen Geburtstag zu feiern. Erst mal aßen wir in dem Omurice-Restaurant bei dem ich mich nie entscheiden kann was ich essen will, denn es gibt zu viele Sachen, die ich unbedingt mal probieren will. Lecker!

Nachdem wir dort ausgiebig gegessen und gequatscht hatten, machten wir uns auf dem Weg zu Round 1. Ich war da ehrlich gesagt vorher selber noch nicht gewesen, aber das ist so eine Art „Entertainment-Gebäude“ (sorry, keine Ahnung wie man sowas nennen soll XD) in dem man an Automaten alle möglichen Spiele machen kann. Purikura-Automaten gab es auch und ganz oben wohl auch eine Karaoke-Bar und oftmals gibt es bei Round 1 auch eine Bowling-Bahn und, und, und. Ganz amüsant da. Schön bunt und laut! XD

Nachdem wir 1-2 Spiele gespielt und Purikura geschossen hatten, machten wir uns dann auf in ein Café und landeten bei Starbucks. Dort wurde der Abend dann noch gemütlich ausgeklungen =)

Jetzt ist es Sonntag und ich muss Hausaufgaben machen, vor denen ich mich gestern in meiner Geburtstagsstimmung gedrückt habe.

Her mit den Konzert-Goods!!

05Jan2012

Ein weiterer Konzerttag stand an. Heute allerdings nicht ganz so wie ich es mir gerne vorgestellt hätte, denn für das richtige Konzert hatte ich leider keine Karten. Einziges Ziel meiner Fahrt zum Kyocera Dome in Osaka: Arashi Konzert-Goods kaufen!!

Auf gewisse Weise war es schon etwas deprimierend dorthin mit dem Wissen hinzufahren, dass ich sowieso wieder gehen werden würde ohne Arashi zu sehen. Arashi sind so populär, dass man selbst als Fanclubmember kaum an Karten kommt (die Chancen per Los stehen hier noch schlechter als bei allen anderen Gruppen). Wehe dem, der versuchen will die Karten übers Internet im Wiederverkauf zu bekommen. Derjenige sollte gut gespart haben, denn die Karten fangen so bei 800-900€ an. Als ich etwa eine Woche vor dem Osaka-Konzert noch einmal die Preise gecheckt habe, gab es sogar Karten für 2000€ und fast 3000€ (o.O). Es gibt echt Leute die sowas kaufen!! Ganz knapp vor dem Konzert bekommt man mit Glück vielleicht je nach Halle noch eine Karte für etwa 600€, das ist dann aber wohl auch mehr oder weniger die allerletzte Reihe. Bei so einer großen Halle (ich erinnere an meinen Eintrag zum Kanjani8-Konzert, das am gleichen Ort stattfand) sieht man dann echt nichts mehr. Den Preis kann man einfach nicht bezahlen für 3 Stunden Konzert ;___;  es hieß also für mich nur einmal dorthin zu fahren um etwas von der Atmosphäre zu kosten und Konzert-Goods zu kaufen. Davon wollte ich nämlich eine Menge haben. Ich habe neulich Abend schon stundenlang damit zugebracht mir eine Liste zu machen und das auszusortieren, was ich unbedingt haben wollte. Aber selbst dabei ist viel zu viel rausgekommen… ich habe viel Geld ausgegeben, aber ich bereue es nicht. Arashi ist es wert! ;-)

Aber nochmal zurück zum Anfang. Nachdem ich um 6 Uhr aufgestanden und den Zug nach Osaka genommen hatte, war ich gegen 7:35 Uhr dort. Hier stachen mir beim Umsteigen direkt erste Arashi-Fans ins Auge!! Ich sah einige japanische Mädchen mit den Tour-Taschen von Beautiful World und Boku no miteiru fûkei. Das fing ja schon einmal gut an! Gegen 8 Uhr kam ich am JR-Bahnhof nahe der Halle an. Dank der anderen Arashi-Fans, die mir die richtige Station zum Aussteigen wiesen hatte ich auch echt keine Sorgen xD Einfach den Arashi-Taschen folgen! Lol.

An diesem Bahnhof traf ich mich dann mit einer anderen taiwanischen Austauschschülerin, die ein ebenso großer Arashi-Fan wie ich ist. Wir hatten vor uns gemeinsam anzustellen. Anstellen ist hier das Stichwort, denn um die Goods zu kaufen würden wir – ähnlich wie bei Kanjani8 – stundenlang anstehen müssen, da so ein Ansturm auf diese Goods herrscht. Genau wie letzte Woche einmal um mehr als die halbe Halle herum anstehen. Wunderbar! Wir hatten allerdings auch noch Glück, denn obwohl der Goods-Verkauf erst um 10 Uhr anfangen sollte, haben sie es scheinbar eine Stunde vorverlegt, denn ab 9 Uhr schritten wir ständig voran. So kam es dazu, dass wir gegen kurz nach 10 Uhr dann doch schon in dem Bereich angekommen waren in dem man die Goods kaufen konnte. Ich war echt überrascht wie schnell es doch ging, denn ich hatte mit noch längerer Wartezeit gerechnet. Eine andere Freundin von mir, mit der ich auf dem Kanjani8-Konzert war, hatte mir zuvor erzählt sie wolle sich mit ihren anderen Freundinnen schon um 5 Uhr morgens anstellen. Gut, dass ich das nicht gemacht habe, denn es war unnötig gewesen. Natürlich wurde aber die Schlange hinter uns immer länger, es war schon gut einige Zeit vor dem offiziellen Start des Goods-Verkaufes zu kommen ;-) Wer noch später kam, musste noch länger warten. Ich denke bei mir war es gerade richtig. Das Anstehen war mal wieder auf viele Arten interessant. Man hat gute Gelegenheit dazu die anderen Fans zu mustern. Ich war bei Arashi überrascht, dass ich diesmal auch mehr Väter gesichtet habe. Während ich bei Kanjani8 so gut wie keine gesehen hatte, habe ich bei Arashi viele Mädchen mit ihren Vätern gesehen =D Mal ganz davon abgesehen, dass man Frauen sowieso in jeder Altersklasse bei Arashi-Konzerten sieht. Beim Anstehen habe ich viele Frauen mittleren Alters gesehen. Nicht weiter verwunderlich… Amüsant fand ich auch die Mädchen, die ständig ihre Uchiwa total in die Höhe hielten. Wie sich später rausstellte waren das übrigens genau die, die ich weiter unten nochmal erwähnen werde, da ich ein Foto mit ihnen gemacht habe :D

Auch interessant bzw. toll allein schon beim Anstehen fand ich es wieder alle mit denselben Taschen zu sehen. Dieses Einheitsgefühl ist super, ich war froh als ich meine in den Händen hielt!! Es gab viele Fans, die ihre Taschen schön verziert hatten, oder auch selber welche angefertigt hatten. In der Warteschlange sah ich auch bereits erste Fans in selbst nachgemachten Arashi-Konzertoutfits. Es gab ein Mädchen mit einem Teddybären, der Klamotten anhatte wie Aiba bei der letzten Konzerttour bei seinem Solosong. Es gab Kinder, die gekleidet waren wie Kaibutsu-kun (eine Rolle in einem Drama und Film, die von einem Arashi-member gespielt wurde). Alles total süß irgendwie! Ich bin immer erstaunt wie viel Mühe sich einige dafür geben, das ist echt bewundernswert.

In dem Bereich wo man die Goods kaufen kann ist die Hölle los. Viele Stände, die die verschiedenen Goods anbieten. An einigen Ständen werden verschiedene Sachen verkauft, daher muss man sich mehrmals an unterschiedlichen Ständen anstellen. Alle kaufen so viel!!! Johnny’s Entertainment verdient sich dumm und dämlich. Ich glaube ich habe im Vergleich zu vielen japanischen Fans eher noch wenig gekauft. Viele kaufen auch einiges mehrfach, aus welchen Gründen auch immer. Wahrscheinlich haben sie vorher Bestellungen von Freunden aufgenommen oder so…

Als ich gegen 10:30 Uhr mit meinen Einkäufen fertig war, wurde ich schon traurig. Und jetzt wieder nach Hause gehen!? Das war so ein deprimierender Gedanke. Ich sah all die glücklichen Gesichter der Fans, von denen die meisten sicher alle eine Karte für das Konzert am Abend hatten. Ich war noch nie in meinem Leben so eifersüchtig!!! Man ist so nah dran und doch so weit entfernt. Richtig frustrierend! Da wird einem fast zum Heulen zumute. In dem Moment waren Arashi vielleicht schon in der Halle… das wird wohl für einige Zeit das Naheste sein wie weit ich je an sie gekommen bin XD

Da wir beide noch nicht unbedingt gleich wieder abhauen wollten, entschieden wir uns zumindest noch ein klein wenig herumzulaufen und Fotos von den Fans zu machen. Hier hatte ich auch endlich Gelegenheit von den diversen Fans in Kostümen mit Anlehnung an Arashi zu fotografieren. Es gab sogar eine im Mario Outfit, da Nino jüngst in einer Werbung für Nintendo als dieser gekleidet war xD Ich sah noch mehr Kinder im Kaibutsu-Kostüm…

... und ich sah 5 Mädels in demselben Konzertoutfit, das Arashi bei der letzten Tour auch anhatten. Die waren so genial, dass ich gleich ein Foto von ihnen machen musste. Sie boten mir auch direkt an ich solle ruhig eines mit ihnen zusammen machen, also hat meine Freundin ein Foto von uns 6 geschossen. Die 5 schienen so begeistert von mir als besonders auffälliger Ausländerin, dass sie selber auch noch ein Bild mit mir haben wollten. So wurde auch noch eines mit ihrer Kamera geschossen XD Aber sie waren echt nett. Darüber hinaus noch besonders aufmerksam. Sie erkannten mein Lieblingsmember sofort an der Farbe des Posters in meinem Konzertbeutel (jedem Arashi-member ist eine Farbe zugeordnet), fragten mich zur Vergewisserung aber nochmal und schwupp stand für das Foto das Mädchen neben mir, welches genau wie Aiba das Outfit in grün anhatte.^^

Ein weiteres Bild, dass ich vom Kanjani8-Konzert kannte, durfte auch hier natürlich nicht fehlen: lauter Mädchen mit kleinen Schildchen auf denen steht man solle ihnen übrige Karten verkaufen, falls man im Besitz von solchen ist. Da steht eine ganze Reihe solcher Mädchen! Als Ausländerin würde ich aber irgendwie gleich aufgeben das zu versuchen, da ich nicht glaube die Japanerinnen würden auf einen Ausländer so einfach zukommen =/ Eher verkaufen sie es an jemand anderen. Diesmal konnte ich jedenfalls ein besonders gutes Foto von den „Bettelnden“ machen…

Alles der ganz normale Wahnsinn bei einem Johnny's Konzert ;-)

Als wir danach gingen war ich noch deprimierter als vorher. Ich war zwar super froh über meine Goods, aber andererseits auch traurig gehen zu müssen. Die Fans schienen alle echt nett und man hat schon richtig gemerkt wie aufgedreht viele waren. Vor allem die in den auffälligen Outfits schienen echt lieb und haben immer gleich mit allen Fotos gemacht. Ich fand die Atmosphäre vor der Halle echt toll! Ich bin mir sicher es war auch ein echt grandioses Konzert!

Überraschenderweise war ich ja nun gegen kurz nach 12 Uhr schon wieder zuhause. Da habe ich dann den Großteil meiner Zeit damit verbracht meine Konzert-Goods ausführlich zu sichten und Fotos zu machen. Außerdem habe ich bereits meine zwei riesigen Poster aufgehangen. Das hat recht lange gedauert, weil ich so viel Tesafilm benutzt habe wie noch nie und es schwierig ist so große Poster einigermaßen gerade alleine aufzuhängen. Jetzt sind meine Wände alle voll würde ich sagen ;-) Die Goods und ein exklusiver Blick in mein Zimmer auf das große Arashi-Poster:

Mein Zimmer sieht jetzt ultimativ ziemlich verfreakt aus. Überall starrt einen Arashi an. Aber mich stört es ja nicht. Egal was andere auch denken mögen, ich finde es toll :P Als es Abend wurde – und ich zumindest im Fernsehen das Special einer TV-Sendung von Arashi sehen konnte – musste ich ab und zu darüber nachdenken wie 40-50km von mir entfernt grad das Konzert abgeht… Das hat mich mal wieder so richtig frustriert irgendwie. Es ist was anderes ob man 11.000km und einen sau teueren Flug vom Geschehen weit weg ist, oder ob man schon im Land und nur einen Katzensprung vom Konzert entfernt ist... Mir bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen, dass ich, jetzt wo ich Fanclub-member bin, irgendwann Karten gewinne. Sei es für die nächste Tour oder für die Aufnahme einer von Arashis TV-Sendungen…

Zumindest am Donnerstag konnte ich mich ein klein wenig davon ablenken über das zweite Osaka-Konzert nachzudenken, denn ich traf mich mittags mit Martine in Arashiyama. Irgendwie hatten wir aber beide nicht eingeplant, dass es plötzlich mit jeder Menge Schneeregen, der immer heftiger wurde und schließlich zu normalem Regen mutieren würde, anfangen würde. Ich schwöre dieser Schneeregen hat genau in den 10 Minuten angefangen, die ich am Bahnhof auf Martine gewartet hab. Wie als hätte ich ihn mitgebracht… Das Wetter war uns also nicht gut gewillt. Trotz Schneeregen erkämpften wir uns den Weg zum Bambuswald an dessen Anfang sich ein kleiner Schrein befindet dem wir einen Besuch abstatten wollten. Wir hatten wichtige Dinge für die es zu beten galt!! :P Hier holte ich dann auch das Ziehen des „O-mikuji“ nach und war höchst erfreut, dass auf meinem Zettel etwas von „sehr großem Glück“ in diesem Jahr stand. Hoffentlich bekomme ich dieses Glück in Form eines Tickets für Arashi ausgeliefert XD

Wir kapituliertem dem Schneeregen und begaben uns in ein kleines Café. Das alle Cafés in Arashiyama überteuert sind muss ich wohl nicht erst erörtern, aber Martines Käsekuchen für etwa 5€ war wirklich eine Miniaturausgabe. Da war ich mit meinem größeren Parfait im japanischen Stil schon besser dran.

Nachdem wir einige Zeit im Café verschwendet hatten, machten wir uns wieder auf in den wunderbaren Schneeregen. Zuerst hatten wir noch angedacht den Garten eines Tempels zu besuchen, aber da wir dann meinten in dem Schneeregen hat das kaum einen Sinn (hallo, ich konnte schon meine Oberschenkel und Hände nicht mehr spüren. Ich hätte gar kein Foto mehr machen können! xD), sind wir stattdessen etwas in den Geschäften und hier und da herumgelaufen. Jetzt entdeckten wir auch die leicht weiß gefärbten Spitzen der bewaldeten Berge.

Es war wirklich ein etwas trostloser Tag in Arashiyama. Normalerweise wimmelt es überall von Touristen, aber an diesem Tag war es eher leer auf den Straßen. Martine und ich gaben es dann auch irgendwann – halb erfroren – auf und machten uns beide auf den Heimweg.

Silvester und Neujahr

04Jan2012

Nachdem ich am 30. Dezember nichts Besonderes mehr unternommen hatte, näherte sich unaufhaltsam das Jahresende. Den Silvesterabend wollte ich mit einer japanischen Freundin verbringen. Nachdem wir uns erst einmal gegen 17 Uhr in der Stadt zum Essen getroffen haben, gingen wir anschließend in den Supermarkt. Und ich kann nur sagen sowas hab ich noch nicht gesehen. Es war sowas von mega voll! Die Schlange für die Kasse ging einmal durch den ganzen Laden xD Es gab einige Angebote (abends sind allerdings viele Bento sowieso schon auf den halben Preis runtergesetzt), vielleicht lag es daran. Ich weiß es nicht. Aber das war wirklich amüsant wie die Schlange einmal außen rum im ganzen Laden entlang ging.

Den Abend lang haben wir dan Kouhaku Utagassen – eine sehr berühmte Musikshow zum Jahresende – angeschaut und dabei weiter gegessen. Obwohl wir schon total voll waren! Aber es war recht gemütlich schön unter dem warmen Kotatsu (eine Art beheizter Tisch) zu sitzen,  dabei ständig Mandarinen zu essen und nebenbei noch ein paar meiner Lieblingskünstler im TV zu sehen.  Kurz vor Mitternacht machen wir uns dann, inzwischen zu viert da zwei Freundinnen von Yukina dazugekommen waren, auf nach Gion zum Yasaka-Schrein. Da Yukina direkt in der Innenstadt wohnt, waren das nur 10 Minuten Fußweg. Am Yasaka-Schrein war es bereits total voll. Alle wollten nach Mitternacht Hatsumôde (den ersten Schreinbesuch des neuen Jahres) ablegen. Wer es nicht direkt in dieser Nacht macht, der wird es im Zeitraum vom 01.-03. Januar sicherlich nachholen. In diesem Zeitraum ist bei den Japanern eher Feiertag, die meisten Läden haben zu (außer die richtig großen Kaufhäuser und Ketten) und man macht Verwandtenbesuche und Hausputz.

Da es in Japan um Mitternacht kein Feuerwerk gibt, war der Countdown eher unspektakulär. Dafür gab es danach schönes Quetschen beim Anstehen für den Schreinbesuch. Ich glaube wir haben mehr als eine Stunde gewartet bist wir zum Schreingelände vorgedrungen waren. Dort angekommen wurde man erst mal von vielen diversen Essensständen empfangen. Es war weiterhin ein quetschender Weg hoch zum Schrein. Dort angekommen konnten wir dann endlich kurz unser erstes Gebet ablegen und für Glück in diesem Jahr wünschen. Es war auf jeden Fall mal sehr interessant zu sehen was hier in der Silvesternacht bei den Japanern abgeht!

Eigentlich ist es auch üblich an diesem ersten Schreinbesuch ein „O-mikuji“ (eine Art Orakelzettelchen, das man per Los zieht) zu ziehen. Das habe ich allerdings an diesem Tag verplant und somit erst am 04. Januar nachgehholt, als ich mit Martine einen kleinen Schrein in Arashiyama besucht haben. Mein Orakel hat mir für dieses Jahr sehr viel Glück vorausgesagt!!! Juhu, na dann kann ja alles nur noch besser werden ;-)

Da wir nach unserem Schreinbesuch noch in einem Café waren und ein wenig gegessen und gequatscht haben, war es fast 5 Uhr bis ich endlich ein wenig schlafen konnte. Das auch nur kurz, da ich mich um 8 Uhr von meiner Freundin, die zur Arbeit musste, verabschieden musste. Also bin ich nach Hause gelaufen und habe mich gegen 9 Uhr erneut ins Bett gelegt, wo mich bis 14 Uhr auch keiner herausbekam. Insofern war der Tag so ziemlich gelaufen und es ist nichts weiter Spannendes passiert. Ähnliches gilt für den nächsten Tag. Da ich ein paar Besorgungen zu erledigen hatte, von denen ich manche auf Grund der geschlossenen Geschäfte dann doch nicht erledigen konnte, machte ich mich auf nach draußen. Ein Punkt hatte mich doch noch interessiert. Ursprünglich hatte ich geplant am 01. Januar früh morgens wie so viele Japaner einen „Fukubukuro“ (wörtlich übersetzt „Glücksbeutel“) kaufen zu gehen. Ab dem 01. Januar für ca. eine Woche ist in eigentlich allen Bekleidungsgeschäften großer Sale mit richtig viel Rabatt! Und gerade am 01. Januar kann man diese Fukubukuro kaufen. Sie sind fest zu und man kann nicht sehen was drinnen ist. Man weiß nur die Marke und welche Größe es ist. Man zahlt dann einen gewissen Preis und kauft den Fukubukuro ohne zu wissen was genau dort drin ist. Das lohnt sich, da dort viel mehr drin ist als man eigentlich zu dem Preis kaufen kann. Es ist natürlich ein wenig Glücksspiel, ob einem das darin Enthaltene auch wirklich gefällt… jedenfalls hatte ich das am 01. Januar tun wollen, war ja dann aber doch direkt morgens nach Hause gelaufen, weil ich so tot war. Da mir vorher erzählt worden war wie die Japaner sich morgens um diese Fukubukuro streiten (ich habe gehört in Tokyo muss man dafür in manchen Läden sich über Nacht anstellen, wenn man einen ergattern möchte), hatte ich es für den Rest des Tages auch aufgegeben mir einen kaufen zu wollen. Als ich am 02. Januar in der Aeon Mall war, musste ich jedoch feststellen, dass einige Läden noch welche hatten. Scheinbar stellten sie immer wieder weitere Fukubukuro her. Also hab ich schließlich dem japanischen Ritual eingestimmt und mir, in einem Geschäft in dem ich schon früher mal einiges gekauft hatte, einen Fukubukuro für 50€ gekauft. Ich denke was drin war wäre eigentlich das 3-4fache wert gewesen. Nun habe ich eben ein paar neue Anziehsachen und glücklicherweise gefallen mir auch die meisten davon ;-)