Berichte von 02/2012

Ist denn schon Frühling?

29Feb2012

Heute habe ich mich endlich mal wieder auf eine Sightseeing-Tour begeben und das Ziel sollte der 東福寺 Tôfuku-ji Tempel sein. Da dieser nur etwa 3km von meinem Wohnheim entfernt liegt, habe ich beschlossen dort zu Fuß hinzugehen. Das war auch definitiv keine schlechte Entscheidung, denn ein bisschen frische Luft und kleinen Spaziergang konnte ich gut gebrauchen. Der Himmel war auch mal wieder einladend blau mit Schäfchenwölken und ich möchte erwähnen: die Sonne hat geschienen. Ich hab fast gedacht ich hätte mich zu warm angezogen. Auf halbem Weg zum Tempel wurde mir immer wärmer, deshalb habe ich irgendwann meine Jacke aufgemacht um nicht noch zu schwitzen.

Nach kurzem Herumirren (wir waren anfangs etwas zu weit gelaufen und konnten von dort nicht mehr in Richtung Tempel, da dort ein Industriegelände war... also mussten wir weiter außen rum und haben einen Umweg gemacht), kamen wir am besagten Tempel an. Ich hatte bereits früher gehört, dass der Tempel recht schön sein soll, vor allem auch im Herbst mit dem bunten Herbstlaub. Ich musste auch feststellen der Tôfuku-ji ist definitiv wunderschön! Es war ein recht großes Gelände mit mehreren Gebäuden und einer Art Park. Hier standen auch super viele Kirschblütenbäume. Weshalb ich auch beschlossen habe, sobald Kirschblütenzeit ist unbedingt noch einmal zum Tôfukuji zu gehen. Dafür habe ich mir auch heute das Eintrittsgeld (weitere 400 Yen) für einen weiteren Bereich des Tempels gespart. Dorthin gehe ich dann beim nächsten Mal und schenke mir dafür den, wo ich heute war. Auch wenn es noch keine Kirschblüten zu sehen gab, es sah trotzdem wunderschön aus!

Nachdem wir den Park besichtigt hatten warfen wir noch einen Blick auf die anderen Gebäude. Ein kleiner Schrein war auch noch auf dem Tempelgelände vorzufinden. Was uns erstaunt hat war die Möglichkeit auf eines der Tempelgelände heraufzusteigen. Von dort hat man sicher einen Blick auf das Gelände. Da der Eintritt allerdings 600 Yen war, haben wir uns überlegt dort lieber beim nächsten Mal zur Kirschblütenzeit hinaufzusteigen, da dann die Aussicht sicher noch besser ist ;-)

Auf dem Rückweg schlugen wir die andere Richtung ein, die aus der man vermutlich eigentlich hätte zum Tempel kommen sollen. Der Weg war gesäumt von lauter kleineren Tempelanlagen. So konnten wir noch einige Bilder von den Eingangsbereichen dieser Tempel machen^^.

Unser Weg führte uns zurück an den Kamogawa, an dem wir entlang bis zur Höhe des Bahnhofs laufen wollten. Mir ist wieder aufgefallen, wie sehr ich diesen Fluss liebe. Da ich an diesem Flussabschnitt noch nicht wirklich oft war, vielleicht einmal?, habe ich die Gelegenheit ausgenutzt und am Fluss auch noch ein paar Fotos gemacht.

Ein schöner Tag mit gutem Wetter… ich habe das Gefühl der Winter ist definitiv vorbei! Andererseits hatten wir echt Glück, dass es nicht geregnet hat, denn das hatte es die gesamte gestrige Nacht en masse getan. Heute Morgen hat es aber Gott sei Dank wieder aufgehört und wir konnten einen schönen frühlingshaften Tag genießen.

Achja, noch zur Info: Der Bildspeicher meines Blogs ist erschöpft, weshalb ich jetzt anfangen muss alte Bilder zu löschen um Platz für Neue zu machen. Also bitte nicht wundern, falls jemand in älteren Blogeinträgen von mir rumwühlen sollte und keine Bilder mehr da sind.

Dies und das

27Feb2012

Nachdem ich Nara war ist eigentlich nicht allzu viel Spannendes passiert.  Ich war ein-zweimal alleine beim Karaoke und habe mich mal wieder blendend amüsiert, es gab ein gemeinsames Treffen zum Pasta essen und eine Takoyaki-Party (mit lauter mir unbekannten japanischen Freunden von der japanischen Mitbewohnerin meiner deutschen Freunde xD).

Das ereignisreichste war wohl im Endeffekt die Übernachtungsparty mit den Japanern von dem Videoprojekt. Wie bei unserer Jahresabschlussfeier, hatten sie wieder ein Apartment  gemietet und dort haben wir schön gekocht, DVD geguckt, gequatscht und sind irgendwann spät in der Nacht schlafen gegangen oder auch nicht… ein paar haben glaube ich die Nacht durchgemacht, aber ich war todmüde. Das ging einfach nicht. Am nächsten Morgen sahen wir auch alle ziemlich platt aus…

Vorletzte Woche war ich allerdings am Sonntag auch zum ersten Mal im Zoo in Kyoto. Glücklicherweise musste ich nicht mal Eintritt bezahlen, da ich einen bestimmten Pass für ausländische Studenten habe mit dem man im Februar kostenlos in den Zoo darf. Der Zoo ist von der Fläche her ziemlich klein, aber an Tieren haben sie trotzdem fast alles zu bieten! Löwe, Tiger, Elefant, Giraffe, usw. war alles vorhanden. Aber die Gehege waren teilweise echt winzig und es waren so viele blöde Gitterstäbe davor, dass man auch nicht gut Fotos machen konnte. Das hat mich sehr gestört und für die Tiere tat es mir auch Leid. Trotzdem war es ganz nett einmal in den Zoo gegangen zu sein und nach unserem Zoobesuch haben wir auch noch ein lecker Taiyaki gegessen. Der Zoo liegt nah an der Stadtbibliothek und dem Heian Jingu Schrein, also in einer ganz anderen Richtung als wo ich wohne. Ich musste sogar auf dem Weg dorthin zum ersten Mal mit der anderen U-Bahn Linie fahren. Der Tag musste ja auch einmal kommen =D An der U-Bahn Station hatten sie lauter Schilder mit Tieren, die auf den Zoo hingewiesen haben. Die fand ich so knuffig!

Letzten Freitag vor der Takoyaki-Party bin ich auch noch mit Juvy nach Osaka gefahren. Sie hatte ihr Iphone verloren vor ca. zwei Wochen, aber dann kam ein Brief von Softbank es sei gefunden und bei einer Polizeistation in Osaka abgegeben worden. Da sie nicht alleine dorthin gehen wollte, hat sie mich gefragt ob ich mitkommen will, was ich dann auch gemacht habe. Man kommt sich wie ein kleiner Verbrecher vor, wenn man in ein Polizeigebäude geht und alle einen noch mehr anstarren, weil man Ausländer ist XD

Gestern habe ich mich dann nochmal mit Yukina und Hidemi getroffen, da wir ab jetzt sozusagen zusammen deutsch und japanisch lernen (ja, ich fungiere als grandiose Deutschlehrerin). Diesen Donnerstag wollen wir uns gleich nochmal treffen.

Heute hat mich meine Suche nach dem Goethe-Institut in Kyoto mal wieder an den Kamogawa geführt. Mein Gott, wie lange war ich nicht mehr am Fluss! Da ich nicht mehr mit dem Fahrrad gefahren bin im Winter ist das echt ewig her. Hab den Kamogawa schon fast vermisst. Habe die Gelegenheit gleich mal genutzt um über die Steine auf dem Fluss ans andere Ufer zu laufen und habe von den Steinen aus ein paar Fotos von dem Blick gemacht. Ich finde am Kamogawa sieht es einfach immer schön aus!

Nichts als Rehe…

12Feb2012

Den Freitag nutzte ich um mich in Osaka mit Sharon zu treffen, mit der ich zu meinen bisherigen Konzerten gegangen war und mit der ich auch auf die noch anstehenden Konzerte gehen werde. Wir beschlossen ein wenig in Shinsaibashi (ein Viertel von Osaka) durch die ganzen Läden zu laufen und uns umzuschauen, kaufen wollte ich allerdings nichts mehr. Die überdachte Einkaufsmeile in Shinsaibashi führt bis zu dem Punkt wo Namba (ein anderes Stadtviertel) anfängt.

Allerdings wollten wir dort nicht hin, sondern gingen nach einer kurzen Stärkung in Form eines BigMacs zurück und gingen zu dem Mandarake-Laden in Shinsaibashi. Da dort u.a. auch JE-Artikel wiederverkauft werden, wollten wir uns dort ein bisschen umsehen und wie das immer so ist konnte ich nicht widerstehen mir zumindest ein wenig zu kaufen. Ich hatte Glück, denn ich liebe meine neuen Aiba-Fotos :D Anschließend liefen wir noch durch einige weitere Geschäfte, bevor wir bei CoCo Ichiban (eine Curry-Restaurant-Kette, bei der ich jetzt endlich mal zum ersten Mal war) Abend gegessen haben. Ich habe lecker Chicken Katsu Curry gegessen (aber in der nicht so scharfen Version natürlich XD).

Bevor wir nach Hause fuhren machten wir noch einmal Purikura. Das macht echt Spaß und macht einfach so süchtig! Ich wünschte das gäbe es in Deutschland auch…

Samstag stand dann endlich meine erste Reise nach Nara an, zusammen mit Martine, Haruka und Kayo, die aus Nara kommt und uns herumgeführt hat. Juhu! Die Fahrt nach Nara mit dem Kintetsu dauert eine knappe Stunde und kostet etwa 6€, da kann man also echt nicht meckern. Ich denke der Preis wird auch mit Hankyuu und JR etwa gleich sein. Kaum in Nara angekommen, machten wir uns auf dem Weg zum Tôdaiji, ein Tempel und berühmtes Weltkulturerbe in Nara. Auf dem Weg dorthin kamen wir beim Nara-Park vorbei und konnten gleich die vielen Rehe sehen! OMG!! So viele und sie laufen da einfach frei rum und man kann sie streicheln (zumindest solange bis sie wegrennen) oder auch nicht, falls sie gerade garstig sind. Wenn man allerdings mit Futter ankommt, dann strömen sie in Scharen auf einen zu und man kann sich nicht vor ihnen retten. Martine und Haruka haben Senbei für die Rehe gekauft und als ich das Zeug in der Hand hatte, standen plötzlich zig Rehe um mich herum und waren schon halb dabei mich umzukicken, damit ich ihnen was abgebe. Die können richtig ungemütlich werden. Aber wie sie einen mit ihren treudoofen Rehaugen angucken, kann man ihnen einfach nicht böse sein. Wir waren erst einmal einige Zeit damit beschäftigt die Rehe zu streicheln und ausreichend Fotos mit ihnen zu machen, bevor wir uns weiter in Richtung unseres Ziels machen.

Auf dem gesamten Weg wurde man aber theoretisch von den Rehen begleitet, denn sie sind en masse vorhanden und das im gesamten Park. Aber nicht nur das auch sind sie ein beliebtes Motiv für und auf allem möglichen anderen Zeug, schließlich sind sie ein Symbol für Nara.

Kaum hatten wir die Ampel überquert, die uns zu einem gekieselten Weg zum Tôdaiji führen sollte, sah ich auch hier Rehe mitten auf dem Weg herumstehen. An den Seiten waren u.a. Souvenirgeschäfte und Essensstände und die Rehe standen einfach irgendwo zwischendrin. Sie sind eben überall! Wir waren total verrückt nach den kleineren Rehen und haben versucht gute Fotos mit ihnen zu machen, aber es ist schwer, weil sie so schnell abhauen oder einfach nicht in die Kamera gucken wollen :D

Schließlich kamen wir doch noch beim Tôdaiji an. Hier einige Bilder vom Tempelgelände:

Nach unserem erfolgreichen Tempelbesuch setzen wir uns auf die Bank um ein paar Oreo-Kekse zu essen, die Martine mitgebracht hatte, wurden allerdings sofort von Rehen überrumpelt und liefen weg um im Gehen weiter zu essen. Wir machten uns auf den Weg zu einem Viertel mit älteren Gebäuden, das Kayo uns zeigen wollte. Dort machten wir dann auch eine wohlverdiente Pause in einem Café.

Als wir das Café verließen setzte allmählich die Dämmerung ein und wir machten uns wieder auf. Am Abend sollte es ein Light up an verschiedenen Stellen geben und das wollten wir uns etwas ansehen. Bevor es richtig dunkel wurde, kamen wir noch kurz am Kôfukuji, ein weiterer bekannter Tempel, vorbei.

Dann begaben wir uns auf zum Light up. Leider konnte ich das Ganze nicht ganz so genießen, wie ich gewollt hätte, da ich ziemliche Kopfschmerzen hatte. Schön war es aber trotzdem ;-)

Nara ist wirklich hübsch, ich werde sicher irgendwann noch einmal dorthin fahren! Eigentlich hatte ich auch für Sonntag noch Pläne, aber die wurden jetzt verschoben. Vielleicht auch besser so, denn ehrlich gesagt war ich gestern Abend auch ziemlich geschafft nach dem vielen Laufen.^^

Ein kleines Matsuri und der Tôji

09Feb2012

Nach einem Wochenende ohne große Ereignisse wurde es Montag. Da ich am Sonntag meinen Bericht für das Stipendium geschrieben hatte, machte ich mich gleich am Montagmorgen auf um diesen im Student Office abzugeben. Da ich nicht den Rest des Tages zu Hause bleiben wollte und für den Tag Regen angesagt war (es nieselte morgens schon etwas), machte ich mich auf in die Innenstadt – zum Karaoke! Alleine. Und das macht sogar richtig Spaß! Ich war sieben Stunden dort und am Ende tat mein Hals etwas weh, denn ich habe mir wahrhaftig die Seele aus dem Leib gesungen. Aber richtig heiser war ich nicht und ich konnte auch am nächsten Tag ganz normal sprechen. Werde bestimmt demnächst noch einmal eine Karaoke-Session einlegen. Als ich mich um 19 Uhr, als meine „free time“ vorbei war, auf den Weg heim machte, regnete es in Strömen und ich war froh meinen Regenschirm mitgenommen zu haben.

Der Dienstag war eher unspektakulär und wurde mit Haushalt betrieben, Mittwoch wollte ich allerdings nicht wieder den ganzen Tag drinnen verbringen. Da mein Klassenkamerad mich auf ein Fest im Jôtoku-ji Tempel meiner Nähe aufmerksam gemacht hatte, entschloss ich mich mittags dort einmal vorbeizuschauen. Ich bereute bereits nach kurzer Zeit nicht meinen Regenschirm mitgenommen zu haben, denn es fing ständig an zwischendurch zu schneien. Der Schnee blieb zwar nicht liegen, aber es war schon eher Schnee als Regen dieses Mal. Auf meinem Weg zum Tempel kam ich an weiteren noch kleineren Tempeln vorbei und schoss ein paar Fotos vom Eingang aus.

Dann fand ich dank meinem Iphone endlich den gesuchten Tempel. Dort angekommen erkundete ich zuerst das Tempelgelände, auf dem bereits einige Menschen versammelt waren. Im Eingangsbereich befanden sich aufgestapelte Tannenzweige, die später brennen würden. Ich glaube an diesem Tempel scheint man für Kinder oder eine sichere Geburt oder Schwangerschaft zu wünschen, denn auf den altbekannten „Wunschzetteln“ aus Holz stand überall etwas in der Art wie „auf dass ich ein gesundes Kind bekomme“ usw.

Nachdem ich etwa eine halbe Stunde gewartet hatte nahm das Spektakel seinen Lauf. Etwa 4-5 Herren waren in diesen weißen Outfits gekleidet und sangen, schossen – aus mir nicht bekannten Gründen – solche Pfeile in alle möglichen Himmelsrichtungen und zündeten nachher mit brennenden Holzpfählen diesen Tannenzweighaufen an. Von meinem Standpunkt aus hatte ich eine sehr gute Sicht aufs Geschehen.

Es war für mich irgendwie sehr merkwürdig, als das alles so anfing zu qualmen und der Herr fast im Rauch unterging XD Der stand da so als würde es ihm gar nichts ausmachen und warf nachher noch einige Holzstäbchen ins Feuer (mit denen es irgendeine Bewandtnis haben musste, denn dafür lagen sie bereit, aber leider habe ich echt keine Ahnung wozu dieses Matsuri überhaupt gut sein sollte XD).

Nachdem ich genug  gesehen hatte, machte ich mich wieder auf den Heimweg. Meine Füße waren komplett eingefroren, mir war echt kalt und es schneeregnete schon wieder. Mir graute es schon davor später erneut in die Kälte zu müssen, auch wenn diese Kälte nicht an die derzeitig in Deutschland herrschende Kälte herankommt. Gegen späten Nachmittag musste ich jedenfalls erneut aus dem Haus, denn ein Treffen mit den anderen Deutschen bezüglich des Videoprojektes stand an, da der Herr uns zum Unterschreiben  von den Anforderungszetteln für unser Geld benötigte. Dazu trafen wir uns in einem Café auf dem Muromachi-Campus der Universität. Nach unserem Treffen beschlossen Sarah und ich kurzfristig noch etwas am Bahnhof herumzuschauen. Sie wollte mir den Weg zeigen, bei dem man ganz oben im Bahnhofsgebäude entlang laufen kann und einen guten Blick auf Kyoto hat. Hier war ich vorher noch nicht gewesen, aber man hat echt eine super Sicht ;-) Außerdem war dort oben noch ein Café vor dem ein schön beleuchteter Pavillon war. Anschließend waren wir noch etwas in dem großen Kaufhaus im Bahnhof und ich wusste gar nicht wie groß das wirklich ist!!! Riesig! Sehr lustig war es in der Kinderabteilung total viele Spielzeuge und Spiele aus Deutschland vorzufinden. Außerdem gab es vereinzelt noch so schöne Werke aus Schokolade, die ausgestellt wurden. Darunter waren auch die Bremer Stadtmusikanten.

Für Donnerstag hatten wir uns verabredet zum Tôji-Tempel zu gehen, der ganz in der Nähe ist. Von meinem Wohnheim aus etwa 20 Minuten Fußweg. Ich war dort ganz zu Beginn meines Aufenthalts im September schon einmal kurz gewesen, allerdings nicht in den richtigen Bereich mit dem Pagodenturm, der Eintritt erfordert, hereingegangen. Der Eintritt war auch ziemlich teuer… es gab verschiedene Preisabstufungen, aber wir haben die Karte gewählt mit der wir in alle Gebäude durften und das waren dann 800 Yen. Eigentlich ein bisschen viel für den kleinen Garten und die zwei Tempelgebäude plus Pagodenturm, aber was soll‘s. Das Ding ist trotzdem sehr schön anzusehen! Hier ein paar Bilder:

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg gen Bahnhofsgelände, aber da es noch so früh war, wollten wir nicht direkt wieder nach Hause gehen. Sarah wollte mir das Avanti zeigen, ein weitere Kaufhaus hinterm Bahnhof, dessen Gebäude ich bisher für ein Hotel gehalten und daher nie dorthin gegangen war… zu meiner Schande, denn da sind echt tolle und auch einige billige Läden drin! Bevor ich allerdings dort ankam, konnte ich nicht widerstehen ein Kleid in einem der Läden in der U-Bahn Untergrund-Passage zu kaufen. Dort sind sowieso total die tollen Läden und auch nicht unbedingt billige. Das Kleid war extrem runtergesetzt und ich liebe es! Ich liebe japanische Mode sowieso! Dann kamen wir zum Avanti und gleich im ersten Laden sah ich die Art Rucksacktasche, die ich mir schon ewig hatte kaufen wollen. Die Größe reicht auch dafür es für die Uni zu benutzen. Ich entschied mich für die Tasche in einem dunklen Rotton, sieht echt super aus! Bin heute sehr zufrieden ;-)

Klausuren über Klausuren

04Feb2012

Am 27. Januar startete mein Abschlussklausuren-Marathon. Die Tage davor war schon nichts mehr vorgefallen, da ich mit den Vorbereitungen und Lernen beschäftigt war. Es folgte Freitag und die erste Klausur in meinem allgemeinen Japanischkurs (4 weitere würden folgen, es wurde hauptsächlich Grammatik und Kanji abgefragt) und die Prüfung in meinem Rollenspiel-Kurs. Hierfür hatte jeder zuvor ein Skript für ein Rollenspiel erstellen müssen und wir mussten es dann am Prüfungstag zusammen mit der Lehrerin durchführen. Ich habe am Donnerstag einfach alles wortwörtlich auswendig gelernt, denn anders hätte ich das wirklich nicht fehlerfrei auf die Reihe bekommen. Ich hatte nämlich ein Rollenspiel bei dem ich sehr viel japanische Höflichkeitssprache benutzen musste und da kann man einfach zu einfach und schnell viele Fehler machen… Gott sei Dank ist alles gut gelaufen, auch wenn ich sehr aufgeregt war.

Am Wochenende war ich dann auch mit Lernen beschäftigt, wenn man von dem Treffen mit Hidemi absieht. Wir haben endlich beschlossen wo wir hinfahren wollen und werden wohl Anfang März einen kurzen Trip nach Fukuoka machen. Eventuell machen wir von dort aus auch einen Tagestrip nach Nagasaki. Wir müssen jetzt in nächster Zeit noch alles buchen^^.

Ab Montag ging es dann weiter mit meinen Klausuren. Donnerstag folgten endlich die letzten zwei Prüfungen… wie froh ich war, als ich endlich die letzte hinter mir hatte. Das war auch noch die schwierigste von allen. Oder sagen wir mal die reichhaltigste, denn wir haben in dem Kurs so viel Grammatik gelernt und es war auch alles prüfungsrelevant. Das gerade diese Prüfung ganz am Ende kommen muss, wenn man schon überhaupt keinen Bock mehr hat zu lernen… xD Aber es ist alles gut gegangen und somit bin ich seit Donnerstag um 18 Uhr endlich klausurenfrei und glücklich.

Zum Anlass des Endes dieses Semesters war auf Donnerstagabend noch ein Klassentreffen angesetzt. Anstatt wie bei den letzten Malen zum Yakiniku essen zu gehen, waren wir dieses Mal Shabu Shabu essen (das ist so ähnlich wie Nabe mit dünnen Scheiben Fleisch und Gemüse usw). Martine war nach dem Unterricht kurz mit zu mir gekommen, bevor wir uns zusammen mit Juvy zum Restaurant aufmachten.

Natürlich musste vorher einmal wieder jemand von irgendeiner religiösen Sekte oder so aufkreuzen… da ich dachte es wäre Juvy die an meiner Tür klingelt, war ich auch noch so blöd aufzumachen. Aber nachdem sie schon angefangen hatten nur das Wort „Kirche“ zu erwähnen, habe ich ihnen direkt di Tür vor der Nase zugeknallt XD Es ist nach wie vor unklar wie die es manchmal schaffen hier ins Haus zu kommen, weil sie die Tür nicht aufmachen können und ich bin mir sicher niemand macht ihnen freiwillig auf. Aber ich hatte vorher auch schon zweimal welche vor der Tür stehen. Bisher waren es immer zwei oder drei Mädchen. Letztes Mal kamen die um 22 Uhr abends … da hatte ich allerdings glücklicherweise vorher durchs Guckloch geguckt und gar nicht erst aufgemacht. Die belästigen hier echt jeden und klingeln an jede Tür. Aber scheinbar ist das schon bekannt hier, denn bereits als wir eingezogen sind hatten Leute von der Dôshisha uns gesagt wir sollten aufpassen bzw. nicht darauf eingehen, wenn solche Leute hier vorbeikommen. Diese neuen Religionen sehen es wohl gern auf Ausländer ab. Vor ein paar Tagen haben sie bei uns unten im Gang wo die Briefkästen stehen Überwachungskameras installiert. Aus welchem Grund genau wurde uns nicht gesagt, es war nur eines Morgens plötzlich ein Zettel an der Haustür man würde morgen Kameras installieren. Ob es mit diesen Leuten zu tun hat oder ob sie unsere Fahrräder überwachen wollen (sie sollten mal die Leute bestrafe, die ihre Fahrräder ständig so in den Gang stellen, dass man kaum noch durchkommt) oder vielleicht unsere Post… keine Ahnung.

Naja, jedenfalls zurück zum Klassentreffen. Wir waren angekommen. Dachten wir jedenfalls. Wir konnten bloß keinen anderen aus unserer Klasse sehen. Nach einem kurzen Anruf stellten wir fest, dass es das gleiche Restaurant noch einmal ca. 50 Meter weiter auch gab und alle, bis auf ein paar eingeladene Lehrer, schon da waren. Da es ab dem nächsten Semester neue Klasseneinteilungen je nach Levels geben wird und einige meiner Klassenkameraden nun auch wieder heimfahren, war es das letzte Zusammenkommen. Aus dem Grund wurden auch einige unserer – teils liebgewonnenen - Lehrer eingeladen ;-) Es wurde viel gegessen und sich unterhalten, bevor alle plötzlich anfingen Fotos mit allen möglichen anderen zu schießen. Natürlich habe ich auch Fotos mit meinen Lehrern gemacht. Manita-sensei war allerdings schon total betrunken… lol… der hat mich fast erwürgt, als ich ein Foto mit ihm machen wollte XD

Nachdem wir uns die Mägen vollgeschlagen und noch abschließend ein paar Gruppenfotos gemacht hatten verließen wir das Restaurant und verabschiedeten wir uns von den Lehrern. Ein paar Klassenkameraden gingen auch schon nach Hause, aber der größere Rest von uns hatte beschlossen noch über Nacht zum Karaoke zu gehen. Wir folgten also Juvy zu der Karaokebar ihrer Empfehlung und blieben bis 5 Uhr morgens beim Karaoke. Der Spaß ist nicht so teuer über Nacht. Es gibt dieses über Nacht Angebot, die Preise unterscheiden sich allerdings je nach Wochentag und Drinking-course den man wählt (zum Beispiel ob nur Softdrinks oder auch alkoholische Getränke). Wir haben jedenfalls im Endeffekt jeder 10€ bezahlt, mit einem billigeren course wäre es allerdings noch günstiger gewesen. Aber viele wollten eben Alkohol trinken =D Einem chinesischen Klassenkamerad war das allerdings schon längst nicht mehr möglich, der war schon sowas von besoffen, der lag die ganze Zeit nur auf der Couch während wir gesungen haben. Der hätte nicht einmal mehr allein zu der Karaokebar gefunden, der konnte kaum noch allein laufen. Oh man… xDD Naja, wir hatten jedenfalls unseren Spaß, auch wenn es mir ehrlich gesagt schon zu viele Personen für Karaoke waren. Ich ziehe dann doch lieber kleinere Grüppchen vor oder nur zu zweit. Wobei ich es wahrscheinlich nächste Woche mal alleine ausprobieren werde, weil es so viele Lieder gibt, die ich unbedingt mal probieren will. Tagsüber gibt es auch diese Angebote, da komme ich schon mit 6-7€ weg und kann stundenlang bleiben.

Nachdem wir also die Nacht durchgemacht hatten (Martine und ich haben übrigens die Party noch aufgemischt mit unserer Songwahl „Moskau“, schließlich wollten wir die anderen mit deutsch quälen XD), lief ich zusammen mit Juvy wieder zurück zum Wohnheim und lag um 6 Uhr morgens dann endlich im Bett. Natürlich habe ich dann am Freitag nicht wirklich viel sinnvolles mehr getan… wobei ich es immerhin bis zum Supermarkt geschafft und meine Internetrechnung bezahlt habe.

Juhu! Endlich Ferien!!!!!!