Berichte von 04/2012

Ein Wochenende in Tokyo

28April2012

Endlich war es soweit! Am Donnerstagabend des 19. April machte ich mich auf für mein leicht verlängertes Tokyo-Wochenende. In Tokyo wollte ich nämlich mit einer Freundin zu den Tokyo Dome Konzerten von KAT-TUN gehen =)

Die Fahrt mit dem Nachtbus war wie immer etwas anstrengend auf Grund von zu wenig Schlaf, aber in Tokyo angekommen haben wir ohne Probleme unser Hostel in Asakusabashi gefunden und haben uns dann gleich auf nach Akihabara, das in der Nähe liegende Elektroviertel von Tokyo, gemacht. Leider waren wir so früh, dass die Geschäfte alle noch kaum aufhatten und so irrten wir nur ein wenig herum und aßen gegen späten Vormittag ausgiebig was um uns für den anstehenden Tag zu stärken. Ich glaube wir haben uns bis gegen Mittag in Akihabara herumgetrieben, und dabei auch mal den AKB48 Shop aus Interesse aufgesucht XD, bevor wir uns auf den Weg zum Tokyo Dome gemacht haben. Hier erst mal ein paar Bilder von Akihabara:

Am Tokyo Dome hatten wir noch ewig viel Zeit. Das Konzert würde erst um 18 Uhr anfangen, ab 16 Uhr sollte Einlass sein. Wir trafen uns dort aber schon früh mit einem Mädchen, dem wir eine unserer überflüssig gewonnenen Karten verkaufen wollten und hingen später gemeinsam am Dome herum. Wir kauften noch nachträglich ein paar Goods und verbrachten die restliche Zeit mit Herumlungern in Tokyo Dome City, z.B. im Kaufhaus. Außerdem machte ich natürlich zig tausend Fotos vom Dome und der Umgebung. Ich finde es recht schön am Dome mit dem Riesenrad, Achterbahn und dem Karussell =)

Dann war es bald soweit fürs Konzert und ich denke ich werde nicht erwähnen müssen wie toll es war XD Ich liebe den Tokyo Dome, aber ich muss sagen mir ist gar nicht so aufgefallen, dass er noch so viel größer als der Osaka Dome ist. Okay, es nimmt sich nicht viel… in den Tokyo Dome passen 55.000 Menschen und in Osaka 45.000.^^ Aber die Atmosphäre und das Wissen in Tokyo zu sein ist trotzdem toll! Wie lange habe ich schon davon geträumt mal im Tokyo Dome auf ein Konzert zu gehen… Am Samstag haben sie beim Konzert sogar die DVD gedreht. Soll natürlich heißen die ist ein absoluter Pflichtkauf für mich, schließlich kann ich von mir behaupten selber dort gewesen zu sein xP Von allen drei Konzerten hat mir allerdings das finale Konzert am Sonntag am besten gefallen. Ich glaube die Spannung war am letzten Tag einfach am besten! Und ich saß neben Japanerinnen die total abgegangen sind und das hat mich irgendwie mit so viel Energie angesteckt xD

Naja, vor dem Konzert am Samstag haben wir uns jedenfalls auf nach Harajuku gemacht. Wir wollten ein wenig in den Idol-Shops rumstöbern und gegebenenfalls auch ein wenig shoppen. Das haben wir im Endeffekt auch getan, so habe ich mir drei neue Shirts zugelegt. Harajuku war natürlich sehr voll, vor allem da auch noch Wochenende war!

Menschen über Menschen, man kam kaum voran. Wir wollten eigentlich dort auch noch Purikura machen, aber weil an den Automaten schon so viele Leute standen haben wir das aufgegeben und sind vor unserer Fahrt zum Dome gegen Nachmittag etwas essen gegangen. Es war gar nicht so teuer und man konnte aus einem Menü zwei Sachen auswählen… ich habe Shabu shabu und Ebi fry gegessen. Lecker :D

Für Sonntag hatten ich und meine Freundin keine gemeinsamen Pläne mehr, da wir beide jeweils andere Bekannte treffen wollten. Wir checkten also morgens aus unserem Hostel aus – das übrigens ganz in Ordnung war, wir hatten dort ein Zweierzimmer – und machten uns dann auf getrennte Wege. Ich habe mich in Shibuya mit einer japanischen Freundin getroffen, die ich seit letztem Sommer in Deutschland nicht mehr gesehen hatte! Wir haben Okonomiyaki gegessen, Purikura gemacht und sind zu dem NHK Studio Park gegangen. Das war ganz amüsant!! Gegen Ende haben wir uns dann noch ein wenig in ein Café gesetzt bevor ich mich auf den Weg zum Dome machen musste.

Ich wünschte ich hätte etwas mehr Zeit gehabt mir einige Sachen anzusehen, aber bei nur 2-3 Tagen in Tokyo, von denen man den Großteil auch noch beim Konzert verbringt, kann man natürlich nicht wirklich Sightseeing machen. Ich habe aber beschlossen im August nochmal für  mindestens eine Woche nach Tokyo zu fahren, bevor ich zurück nach Deutschland muss.

Nach dem Konzert am Sonntag machte ich mich schnell auf zurück zum Tokyo Bahnhof, denn in der Nähe davon sollte mein Nachtbus losfahren. Ich war etwas verängstigt darüber ihn nicht zu finden, denn das Bahnhofsgebiet ist so groß, aber glücklicherweise hat alles ohne Probleme geklappt und so machte ich mich auf den Weg zurück nach Kyoto. Als ich dort am Montagmorgen ankam, musste ich auch bald schon zur Uni und später noch zur Arbeit. Diese Woche war wirklich etwas anstrengend, denn ich hatte zu wenig Schlaf und musste noch einige Hausaufgaben nachholen, wir hatten jeden Tag Tests in Japanisch und musste arbeiten… naja, bin froh, dass jetzt endlich Wochenende ist. Ab jetzt ist in Japan „golden week“, eine Aneinanderreihung von vielen Feiertagen. Dadurch haben die Japaner eine Woche frei und das ganze Land ist auf Reisen. Ich habe sogar bis 07. Mai keine Uni! Dafür arbeite ich nächste Woche allerdings 4mal und es wird sicher anstrengend, da viele Touristen in Kyoto da sein werden, weshalb es sehr voll im Café sein wird…

Ich hasse es krank zu sein…

15April2012

Wie ich schon im letzten Beitrag erwähnt hatte, habe ich eine Erkältung bekommen. Leider wurde es diese Woche nicht besser, sondern eher beständig schlimmer, deshalb hänge ich jetzt hier auch am Wochenende zuhause rum und versuche mich endlich mal auszuruhen und hoffentlich endlich mal wieder gesund zu werden.

Diese Woche musste ich trotz allem wieder in die Uni und natürlich auch zur Arbeit. Das lief auch trotzdem einigermaßen gut, aber ich war dann echt fertig. Ein Grund mehr sich auszuruhen. Ich kam mir bei der Arbeit etwas blöd vor, weil ich so halb rumgekrächzt habe mit meiner Stimme XD Aber Gott sei Dank ging alles einigermaßen glimpflich über die Bühne. Diese Woche hat man auch schon gemerkt, dass es langsam wieder leerer wird. Vor allem natürlich am Mittwoch, denn da hat es den ganzen Tag geregnet. Inzwischen fallen die Kirschblüten nach und nach von den Bäumen, sehe immer total viele Blüten auf dem Boden liegen und langsam runterrieseln. Daher nehme ich an nächste Woche wird es noch weniger voll sein. Die Kirschblütensaison ist dann sog gut wie vorbei und alles läuft wieder seinen geregelten Gang. Gegen Ende April/Anfang Mai wird es allerdings noch einmal sehr voll, da dann in Japan „Golden Week“ ist. Eine Zeit zu der sehr viele Feiertage aufeinandertreffen und Japaner alle frei haben und auf Reisen gehen. Dieses Jahr ist es echt extrem, ich glaube wir haben echt dank passend liegenden Feiertagen und Wochenende über eine Woche frei, wenn ich mich nicht täusche.

Leider ist in Gion, wo das Café ist in dem ich arbeite, diese Woche auch etwas Trauriges passiert. Ein Raser ist mit vollem Tempo durch die Straße gefahren und hat auch rote Ampel nicht beachtet. Irgendwann ist er denn gegen so einen Mast geprallt und wohl auch tot, ebenso wie sieben Touristen. Elf weitere Menschen sind verletzt worden. Das Ganze ist am Donnerstag vorgefallen, ich habe es selber erst abends in den Nachrichten gesehen und war dann doch etwas schockiert, schließlich laufe ich dort auch ständig rum. Etwas typisch Japanisches ist mir dadurch im Fernsehen jedoch auch wieder aufgefallen, denn die Toten wurden alle einmal mit Namen und Alter auf dem Bildschirm eingeblendet und das ist normal in japanischen Berichterstattungen. In Deutschland ist das nicht üblich, wenn ich mich recht erinnere… (manchmal weiß ich schon gar nicht mehr genau wie manche Sachen in Deutschland sind… das ist echt verrückt XD).

Die Uni lief so ihren Gang und ich habe schon Kurse bei denen ich mir am Überlegen bin sie doch lieber wieder abzuwählen. Meine neue Klasse besteht zu einem Großteil aus Asiaten, vor allem Chinesen, wir sind bloß vier Westler. Zwei meiner Klassenkameraden aus dem letzten Semester sind in der gleichen Klasse wie ich, glücklicherweise mag ich beide sehr gern. Zu all den Neuen kann ich noch nicht so viel sagen. Die neuen Lehrer sind so lala. Ich habe nur eine gleiche Lehrerin wie letztes Semester, alle anderen sind neu. Einige mag ich, aber es gibt auch wieder eine mit einer seltsamen Stimme, die mich schon halb auf die Palme gebracht hat. Und unser Lehrer im Lesekurs ist auch etwas merkwürdig. Der läuft die ganze Zeit im Trainingsanzug rum und musste in unserer ersten Stunde erst mal uns einen Zeitungsartikel zum Osaka-Marathon geben und damit angeben welche Zeiten (bis auf die Sekunde genau…) er in diversen Marathons gelaufen ist. Ob das irgendwen interessiert hat… lol Unsere Klassenlehrerin ist Frau Ishida, die finde ich recht knuffig. Frau Takeshima ist aber wahrscheinlich die beste Lehrerin von allen. Das haben wir aber wohl schon letzte Woche gemerkt. Die ist echt nett und hat einen guten Humor. Vom Kleidungs- und Haarstyle sieht sie eher aus wie ein Mann, sie hat damals erstmal klargestellt sie sei eine Frau und wir sollen uns doch bitte nicht erschrecken, wenn wir sie auf der Frauentoilette antreffen XD Dieses Semester haben wir auch eine koreanische Lehrerin, die aber scheinbar schon ewig hier lebt. Ich finde sie sieht eher streng aus, aber in der Unterrichtsstunde fand ich sie ganz nett^^.

Achja, was ich auch noch nicht erwähnt hatte: Der Lebensstandard in einem Wohnheim wurde noch einmal dadurch erhöht, dass sie uns neue Waschmaschinen und Trockner eingebaut haben! Habe es heute zum ersten Mal benutzt und bin ganz begeistert XD Der Trockner trocknet sogar richtig, alles war wirklich trocken. Kann ich vom alten Trockner nicht behaupten… da habe ich hinterher immer meine ganze Wäsche vor meinem Fenster unter der Klimaanlage aufgehangen und diese auf volle Pulle laufen gelassen um meine Wäsche zu trocknen. Außerdem hatten wir nur einen funktionierenden Trockner vorher, d.h. öfter mal warten, falls es grad schon in Betrieb war. Von den Waschmaschinen gingen auch nur je nachdem zwei oder drei. Jetzt haben wir jeweils vier funktionierende neue Waschmaschinen und Trockner =)

Was gibt’s sonst noch Neues? Ich habe diese Woche zum ersten Mal einen japanischen Arzt aufgesucht. Ich hatte ein bisschen Probleme mit meinen Zähnen und musste zum Zahnarzt. Bevor ich los nach Japan bin, habe ich immer gedacht „hoffentlich muss ich auf keinen Fall in Japan mal zum Arzt!“ Das schien nämlich irgendwie unheimlich so in einem fremden Land, vor allem bei der Vorstellung der Arzt spricht nur Japanisch und man rallt aufgrund der vielen Fachsprache nichts XD Ich war aber bei einem Zahnarzt, der auch einigermaßen gut englisch sprechen konnte und es war alles überhaupt kein Problem. Die Sprechstundenhilfen konnten nur Japanisch, aber waren auch alle sehr nett. Ich hätte mir überhaupt nie solche Sorgen um sowas machen müssen^^. Aber ich glaub, wenn man zum ersten Mal sowas erlebt ist das normal.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder von der Kirschblüte. Ich habe diese Woche immer mal auf dem Weg zur oder von der Uni diverse Bilder von den Kirschblüten u.a. am Kamogawa geschossen. Ich bin immer extra etwas früher losgefahren, um noch ein paar Fotos auf dem Weg schießen zu können XD Ich kann nur sagen es sieht echt schön aus und ich verstehe schon warum die Japaner alle so auf die Kirschblüte abfahren. War wirklich schön bei gutem Wetter am Fluss da langzufahren und die ganzen Bäumchen anzuschauen ;-)

Die letzte Woche in Freiheit

07April2012

Nächste Woche beginnt nun offiziell das Frühjahrssemester, soll heißen ab Montag muss ich wieder jeden Tag um 9 Uhr morgens in der Uni antanzen. Diese letzte Woche in Freiheit hat so ziemlich an allem was geboten.

Montag und Mittwoch war ich den Großteil des Tages arbeiten. Da inzwischen die Kirschblüte begonnen hat (jetzt sehe ich auch öfter im TV mal einen Bericht, gestern haben sie gesagt in Tokyo ist die Kirschblüte jetzt in voller Pracht^^), ist es im Café immer brechend voll, momentan ist dort wirklich die geschäftigste Zeit im ganzen Jahr! Gerade genau jetzt dort angefangen haben zu arbeiten kann man entweder als sehr blöd oder auch sehr hilfreich bezeichnen. Inzwischen glaube ich fast Letzteres. Denn so wie es momentan ist schult es unglaublich und wenn dann erst einmal wieder weniger los ist, wird mir der Job wahrscheinlich gar nichts mehr ausmachen. Ich fühle schon wie ich immer besser hereinwachse und mir jetzt auch nicht mehr ständig solche großen Sorgen mache, wenn ich Bestellungen aufnehmen muss. Was mich inzwischen aber am meisten nervt sind ausländische Gäste. Die können sich nämlich immer nicht entscheiden und stellen zehn Millionen Fragen oder haben irgendwelche Extrawünsche. Und ich bin dann immer die Blöde, die es übersetzen muss… was nicht immer leicht ist. Und zum Henker momentan sind echt ständig Ausländer da! So viele westliche Leute sehe ich hier sonst nie XD Morgen muss ich wieder arbeiten. Es ist Sonntag und gutes Wetter – soll heißen es wird eine Menge los sein. Auf in den Kampf…

Am Dienstag hatte ich geplant nach Nara zu fahren. Ich war schon etwas besorgt, da für Dienstag starker Wind angesagt war und sie den ganzen Morgen gesagt hatten man solle nicht unbedingt so viel aus dem Haus. Da ich aber ein Treffen hatte und das nicht zu verschieben war, fuhr ich also trotzdem nach Nara. Wir hatten großteils Glück und konnten, von vereinzelten kleinen Regenschauern, gut mit unserem Sightseeing-Programm durchkommen. Wir waren gleich morgens beim Kôfuku-ji und in dem Museum dort.

Anschließend sind wir zum Nigatsu-dô -ein Untertempel des Weltkulturerbes Tôdai-ji, den ich schon bei meinem letzten Nara-Besuch gesehen hatte - gelaufen. Die Aussicht von oben war sehr schön^^.

Nach einer kurzen Stärkung durchs Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Hôryû-ji, der in der Stadt Ikaruga in der Nara Präfektur liegt, ziemlich riesig und ein Weltkulturerbe ist. Auf dem Gelände sind so viele Tempelgebäude…

Direkt nebenan war noch ein weiterer Tempel namens Chûgû-ji, dem wir ebenfalls einen kurzen Besuch abstatteten.

 

Da wir recht müde waren hatten wir gegen Ende etwas gehetzt und wollten versuchen früher wieder heim zu kommen. Als wir uns gerade auf den Rückweg zum Bahnhof machen wollten fing es wieder an zu regnen und zu winden. Wie der Regen stärker wurde, so wurde es plötzlich auch der Wind. Da fing ein richtiger Sturm an. Meine Regenschirm wurde von dem Wind zerfetzt (o.O) Deshalb wurde ich dann auch recht nass, da ich ihn nicht mehr benutzen konnte… mit dem Bus kamen wir dann aber schließlich zum Bahnhof, wo man uns sagte es würde keinen Sinn mehr machen nach Nara zurückzufahren um von dort weiter nach Kyoto zu fahren. Die Züge fuhren nämlich scheinbar nicht mehr wegen dem Wind. Also empfahl man uns nach Osaka zu fahren, wo meine Begleitung sowieso hinmusste, ich würde dann von dort aus weiter nach Kyoto fahren. So einfach war das dann aber irgendwie nicht, denn der Zug hielt schon ständig an wegen dem Wind und es kamen Durchsagen wir müssten kurz warten oder es würde erst einmal gar nicht mehr weitergehen und wir sollten warten und und und… Im Endeffekt ging es dann wirklich nicht weiter und die meisten Fahrgäste, inklusive uns, sind ausgestiegen. Die Bahnangestellten sagten momentan würde kein JR mehr fahren, man solle mit der U-Bahn zum Osaka Bahnhof fahren. Allerdings fuhr die eine U-Bahn Linie direkt zum Bahnhof auch nicht mehr. Immerhin eine andere, die auch mehr oder weniger zum Bahnhof führte. Also bekamen wir so eine Art Ersatztickets, die uns erlaubten die U-Bahn bis zur gewünschten Station zu benutzen. Endlich am Bahnhof angekommen stellte sich aber raus, dass auch von dort aus der JR nicht mehr nach Kyoto fuhr. Scheinbar fuhren überhaupt keine JR mehr. Die Bahnangestellte hat mir den Restbetrag des Tickets zurückerstattet und gesagt nur der Hankyuu würde noch nach Kyoto fahren, also bin ich zum Hankyuu Bahnhof gegangen. Der war natürlich mega überfüllt, da so viele Leute jetzt den Hankyuu benutzten. Dazu kommt, dass es etwa 18 Uhr war und somit alle Leute von der Arbeit kamen. Ich musste mich erst einmal in eine ziemlich lange Schlange für Tickets anstellen, hatte dann aber Glück und konnte sofort in den Hankyuu einsteigen. Es war natürlich sehr voll und ich konnte nicht sitzen, aber immerhin war ich auf dem Weg nach Hause. In Kyoto angekommen war der Wind auch gar nicht so stark. Ich musste ja noch von der Innenstadt nach Hause laufen (der Hankyuu fährt bis in die Innenstadt und die JR Linie fährt zum Kyoto Hauptbahnhof, der näher an meinem Wohnheim gelegen ist…). Als ich dann nach 19 Uhr endlich daheim war, war ich echt froh. Der Heimweg hat mich fast drei Stunden und einige Nerven gekostet… Im Fernsehen wurde der Wind dann anschließend als „haru no arashi“ (Frühjahrssturm) bezeichnet. Man hat schon gemerkt, dass auch am Mittwoch der Wind noch etwas stärker war.

Mittwoch habe ich nach der Arbeit mein erstes Gehalt bekommen. Da sie immer ab dem 25. Eines Monats abrechnen, ist es allerdings nur das Geld für drei meiner bisherigen Arbeitstage. Am Donnerstag habe ich jedenfalls einen Teil meines Gehalts schon ausgegeben, denn ich wollte mir u.a. ein wenig neue Kleidung kaufen.

Für Freitag hatte ich Pläne mich mit Yukina und Kanako zu treffen um uns ein wenig die Kirschblüte anzusehen. Das war dann auch das erste Mal, dass ich es mir wirklich richtig angesehen habe im Park. Überraschenderweise war es am Freitag nicht ganz so voll und ich konnte keine betrunkenen Japaner unterm Kirschblütenbaum erwischen. Schade xD Ich denke da es ein Wochentag war und extrem warm, ich finde es ja nach wie vor wie immer windig hier in Kyoto, war nicht so viel los. Natürlich war es überall voller Leute! Aber es saßen nur wenige auf den vorbereiten blauen Planen unter den Kirschbäumen.

Als wir uns kurz ins Café gesetzt haben, habe ich irgendeine Art Tofu mit schwarzem Honig gegessen. Keine Ahnung was das soll. Aber man kann es essen XD  Ich dachte ich muss mal irgendwas mehr typisch japanisches probieren, anstatt auf Nummer sicher zu gehen.

Überraschenderweise habe ich von Yukina und Kanako dann auch noch ein Geschenk bekommen. Sie meinten eigentlich wollten sie mir das ebenfalls zum Geburtstag schenken (damals hatten sie mir ja aber schon eine Torte geschenkt und mich in Osaka zum Essen eingeladen), aber da es sich jetzt so verspätet hat ist es eher eine Art „itsumo arigatou“-Geschenk :D Ich habe jetzt eine knuffige neue Rilakkuma-Iphone-Hülle. Meine alte Hülle war inzwischen schon recht abgenutzt, darüber hatte ich mich öfter beschwert und gesagt ich wolle eine Neue. Als wir in Osaka waren hatte Yukina schon den Vorwand gebracht sie wolle ihrer kleinen Schwester eine Iphone-Hülle kaufen und ich hatte u.a. zum Ausdruck gebracht wie süß ich die Rilakkuma-Hülle finde XD Die haben mich voll reingelegt damals… lol Außerdem habe ich einen Haufen Arashi Shop Fotos bekommen. Ich war mehr als erfreut (*-*) Jetzt ist allerdings mein Album für die Shop Fotos voll, soll heißen bald muss ein zweites Fotoalbum her XD

Am Samstag hatte ich eigentlich noch Pläne jemanden zu treffen, cancelte diese dann aber doch. Meine Stimme ist irgendwie gerade ziemlich im Arsch, hatte vor ein paar Tagen Halsschmerzen und seitdem ist meine Stimme leicht rau und ich glaube es ist besser meine Stimme zu schonen. Ich hoffe morgen geht es wieder, ich muss doch zur Arbeit… insofern war ich heute nur einmal kurz aus dem Haus um zum Supermarkt zu fahren. Auf diesem Weg komme ich immer am Tôji vorbei und habe die Gelegenheit genutzt ein kurzes Bild mit dem Pagodenturm samt Kirschblüten zu machen. Allerdings nur vom Außenbereich aus, denn ich möchte nicht noch einmal den teuren Eintritt bezahlen nur um ein Foto zu machen…

Arbeit über Arbeit

01April2012

Ich habe mir etwas Zeit gelassen mal wieder einen Eintrag zu schreiben, aber jetzt muss ich mich wohl mal wieder aufraffen. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen seit ich angefangen am 19. März  habe in einem Cafe in Gion zu arbeiten. In diesen zwei Wochen hatte ich nun schon sechs Arbeitstage und fange allmählich an mich an die Arbeit, zumindest einige der Abläufe, gewöhnen. Woran ich mich nicht ganz so leicht gewöhne ist es Bestellungen aufzunehmen. Das macht mich sehr nervös, vor allem wenn es größere Gruppen sind. Ich kann das Menü nach wie vor nicht wirklich und es ist etwas kompliziert mit den Schreibweisen (wir schreiben es per Hand auf einen Bestellzettel). Da liegt auch schon die nächste Schwierigkeit, denn manchmal bin ich mir nicht sicher wie genau etwas auf Japanisch geschrieben wird und dann komme ich durcheinander und muss es mir alles erst mal im Kopf merken, bevor ich es in Ruhe aufschreiben kann. Dann brauche ich immer etwas Zeit um mich im Kopf zu sortieren, das macht mich etwas verrückt. Alles andere läuft aber verhältnismäßig gut. Bestellungen zu den Gästen bringen, hier und da ein paar kleine Vorbereitungen, zwischendurch Teller und sowas abtrocknen. Es gibt hier und da ein paar Kleinigkeiten, die wir zwischendurch immer erledigen müssen. Ansonsten  kassiere ich natürlich auch noch (in Japan ist es üblich, dass der Kunde wenn er geht zur Kasse kommt und insofern kassiert immer der, der gerade Zeit hat oder in der Nähe ist). Das Kassieren hat mich auch anfangs etwas nervös gemacht, aber nach 1-2 Tagen bin ich inzwischen schon gut daran gewöhnt.

Wenn ein Gast hereinkommt rufen immer alle Angestellten, mich natürlich eingeschlossen, „willkommen“ und wenn jemand bezahlt und dann geht „vielen Dank“. Ich finde das aber manchmal immer noch etwas ungewohnt, weil das in Deutschland nicht üblich ist. Ich glaube wenn ich wieder in Deutschland bin wird mich das aber wundern oder mir vielleicht sogar fehlen. Naja, ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zur Arbeit zu sagen. Manche Leute gucken natürlich etwas erstaunt, wenn ich dort arbeite. Die japanischen Kinder beobachten mich immer XD Ab und zu werde ich von Gästen angesprochen und gefragt woher ich komme und was ich mache. Das ist eigentlich immer recht amüsant. Da das Cafe in Gion und somit in einem sehr touristenreichen Viertel ist, kommen auch sehr viele Ausländer. Leider habe ich bis jetzt noch keine Deutschen gesehen… aber am Freitag war ein Franzose da, der deutsch konnte. Immerhin :D Ich bin aber sowieso dafür zuständig englisch zu sprechen. Die anderen können alle nicht so gut oder kein Englisch, da ist es manchmal schwierig mit den Ausländern. Vor allem stellen gerade die ausländischen Gäste immer so viele Fragen zu dem Menü oder wollen irgendwelche Extrawünsche. Manchmal etwas nervig, ich kenne die Antworten auf die Fragen meistens nicht und muss dann erst einmal versuchen irgendwie zu übersetzen und jemanden zu fragen. Naja, das sind so alles die Tücken.

Abgesehen von der Arbeit war in den letzten zwei Wochen eher weniger los. Am Dienstag habe ich mich mit Yukina und meiner (nun ehemaligen) Arbeitskollegin Gina für eine kleine Nabe-Party getroffen. War natürlich mal wieder sehr lecker ;-) Am Mittwoch war ich auch ein wenig unterwegs und habe den Nanzenji-Tempel und den botanischen Garten gesehen.

Der Donnerstag wurde mit notwendigen Einkäufen und Haushalt vertrieben. Nachdem ich das Wichtigste erledigt hatte kam noch die wundervolle Nachricht, dass Arashi ihre neue Single und Konzert-DVD für Mai angekündigt haben. Also konnte ich nicht lange still sitzen und bin vor dem Abend noch einmal extra in die Stadt gefahren um die Limited Edition, die immer super schnell ausverkauft ist, bei Tower Records vorzubestellen. Was sein muss, muss sein xP Am Freitag musste ich erst morgens zur Uni und anschließend sieben Stunden zur Arbeit. Das war recht anstrengend, da war ich froh mich am Samstag auszuruhen.

Seit dieser Woche hat also aber auch die Uni wieder angefangen. Allerdings noch nicht der Unterricht, sondern eher die Vorbereitungen. Es finden wie letztes Semester auch diverse Orientierungsveranstaltungen und natürlich der Einstufungstest statt. Viele der Events muss ich jedoch nicht mehr besuchen, da uns schon ein halbes Jahr in Japan seienden Studenten einiges davon ein zweites Mal erspart bleibt. So musste ich nur am Dienstag für den Einstufungstest und am Freitag für die Levelverkündung zur Uni fahren. Da meine U-Bahn-Karte inzwischen abgelaufen ist, fahre ich inzwischen auch wieder mit dem Fahrrad am Fluss entlang. Da das Wetter immer besser wird, macht das sogar derzeit noch einigermaßen Spaß. Ich bin mir aber sicher bald habe ich das Fahrradfahren wieder satt. Ich werde es allerdings bis gegen Ende Mai durchziehen und mir vermutlich dann wieder ein 3-Monatsticket für die U-Bahn kaufen. Im Juni ist in Japan nämlich Regenzeit (nicht so toll um mit dem Fahrrad zu fahren) und nicht erst im Juli und August natürlich brütend heiß, da kann ich unmöglich jeden Tag mit dem Fahrrad zur Uni fahren.

Ich bin dieses Semester, wie erwartet, ein Level höher in Level 6 gelandet und bin schon recht gespannt was mich erwartet. Am Freitag hatten wir gleich eine Orientierungsveranstaltung mit allen aus unserem Level (bestimmt über 50 Leute, ich habe gehört dieses Semester sollen mehr als 400 ausländische Studenten an der Uni sein…). Unsere Klassenlehrer stellten sich vor und haben diverse Infos zu den Kursen, den wöchentlichen Tests, usw. Alle aus meinem Level werden noch in 5 Klassen aufgeteilt, diese Aufteilung wird am nächsten Mittwoch bekanntgegeben. Ab dann dürfen wir uns auch offiziell für alle Kurse einwählen. Am Mittwoch wird auch bekannt gegeben ob man in einen der Kurse reingekommen ist, für die man vorher losen muss, auf Grund der begrenzten Anzahl von Teilnehmern. Ich habe mich erneut für den gleichen Kurs zur japanischen Kultur wie letztes Semester auch beworben. Da allerdings nur 15 Leute angenommen werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich wie letztes Semester nicht in den Kurs kommen werde.

Bis Mittwoch vergehen allerdings noch ein paar Tage. Heute habe ich mal wieder gearbeitet, zum ersten Mal am Wochenende. Am Wochenende ist es natürlich brechend voll… nicht unbedingt so mein Ding, ich habe mich ein bisschen überfordert und unnütz gefühlt. Morgen und Mittwoch arbeite ich ebenfalls. Ich bin schon wieder gut ausgelastet^^.