Arbeit über Arbeit

01April2012

Ich habe mir etwas Zeit gelassen mal wieder einen Eintrag zu schreiben, aber jetzt muss ich mich wohl mal wieder aufraffen. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen seit ich angefangen am 19. März  habe in einem Cafe in Gion zu arbeiten. In diesen zwei Wochen hatte ich nun schon sechs Arbeitstage und fange allmählich an mich an die Arbeit, zumindest einige der Abläufe, gewöhnen. Woran ich mich nicht ganz so leicht gewöhne ist es Bestellungen aufzunehmen. Das macht mich sehr nervös, vor allem wenn es größere Gruppen sind. Ich kann das Menü nach wie vor nicht wirklich und es ist etwas kompliziert mit den Schreibweisen (wir schreiben es per Hand auf einen Bestellzettel). Da liegt auch schon die nächste Schwierigkeit, denn manchmal bin ich mir nicht sicher wie genau etwas auf Japanisch geschrieben wird und dann komme ich durcheinander und muss es mir alles erst mal im Kopf merken, bevor ich es in Ruhe aufschreiben kann. Dann brauche ich immer etwas Zeit um mich im Kopf zu sortieren, das macht mich etwas verrückt. Alles andere läuft aber verhältnismäßig gut. Bestellungen zu den Gästen bringen, hier und da ein paar kleine Vorbereitungen, zwischendurch Teller und sowas abtrocknen. Es gibt hier und da ein paar Kleinigkeiten, die wir zwischendurch immer erledigen müssen. Ansonsten  kassiere ich natürlich auch noch (in Japan ist es üblich, dass der Kunde wenn er geht zur Kasse kommt und insofern kassiert immer der, der gerade Zeit hat oder in der Nähe ist). Das Kassieren hat mich auch anfangs etwas nervös gemacht, aber nach 1-2 Tagen bin ich inzwischen schon gut daran gewöhnt.

Wenn ein Gast hereinkommt rufen immer alle Angestellten, mich natürlich eingeschlossen, „willkommen“ und wenn jemand bezahlt und dann geht „vielen Dank“. Ich finde das aber manchmal immer noch etwas ungewohnt, weil das in Deutschland nicht üblich ist. Ich glaube wenn ich wieder in Deutschland bin wird mich das aber wundern oder mir vielleicht sogar fehlen. Naja, ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zur Arbeit zu sagen. Manche Leute gucken natürlich etwas erstaunt, wenn ich dort arbeite. Die japanischen Kinder beobachten mich immer XD Ab und zu werde ich von Gästen angesprochen und gefragt woher ich komme und was ich mache. Das ist eigentlich immer recht amüsant. Da das Cafe in Gion und somit in einem sehr touristenreichen Viertel ist, kommen auch sehr viele Ausländer. Leider habe ich bis jetzt noch keine Deutschen gesehen… aber am Freitag war ein Franzose da, der deutsch konnte. Immerhin :D Ich bin aber sowieso dafür zuständig englisch zu sprechen. Die anderen können alle nicht so gut oder kein Englisch, da ist es manchmal schwierig mit den Ausländern. Vor allem stellen gerade die ausländischen Gäste immer so viele Fragen zu dem Menü oder wollen irgendwelche Extrawünsche. Manchmal etwas nervig, ich kenne die Antworten auf die Fragen meistens nicht und muss dann erst einmal versuchen irgendwie zu übersetzen und jemanden zu fragen. Naja, das sind so alles die Tücken.

Abgesehen von der Arbeit war in den letzten zwei Wochen eher weniger los. Am Dienstag habe ich mich mit Yukina und meiner (nun ehemaligen) Arbeitskollegin Gina für eine kleine Nabe-Party getroffen. War natürlich mal wieder sehr lecker ;-) Am Mittwoch war ich auch ein wenig unterwegs und habe den Nanzenji-Tempel und den botanischen Garten gesehen.

Der Donnerstag wurde mit notwendigen Einkäufen und Haushalt vertrieben. Nachdem ich das Wichtigste erledigt hatte kam noch die wundervolle Nachricht, dass Arashi ihre neue Single und Konzert-DVD für Mai angekündigt haben. Also konnte ich nicht lange still sitzen und bin vor dem Abend noch einmal extra in die Stadt gefahren um die Limited Edition, die immer super schnell ausverkauft ist, bei Tower Records vorzubestellen. Was sein muss, muss sein xP Am Freitag musste ich erst morgens zur Uni und anschließend sieben Stunden zur Arbeit. Das war recht anstrengend, da war ich froh mich am Samstag auszuruhen.

Seit dieser Woche hat also aber auch die Uni wieder angefangen. Allerdings noch nicht der Unterricht, sondern eher die Vorbereitungen. Es finden wie letztes Semester auch diverse Orientierungsveranstaltungen und natürlich der Einstufungstest statt. Viele der Events muss ich jedoch nicht mehr besuchen, da uns schon ein halbes Jahr in Japan seienden Studenten einiges davon ein zweites Mal erspart bleibt. So musste ich nur am Dienstag für den Einstufungstest und am Freitag für die Levelverkündung zur Uni fahren. Da meine U-Bahn-Karte inzwischen abgelaufen ist, fahre ich inzwischen auch wieder mit dem Fahrrad am Fluss entlang. Da das Wetter immer besser wird, macht das sogar derzeit noch einigermaßen Spaß. Ich bin mir aber sicher bald habe ich das Fahrradfahren wieder satt. Ich werde es allerdings bis gegen Ende Mai durchziehen und mir vermutlich dann wieder ein 3-Monatsticket für die U-Bahn kaufen. Im Juni ist in Japan nämlich Regenzeit (nicht so toll um mit dem Fahrrad zu fahren) und nicht erst im Juli und August natürlich brütend heiß, da kann ich unmöglich jeden Tag mit dem Fahrrad zur Uni fahren.

Ich bin dieses Semester, wie erwartet, ein Level höher in Level 6 gelandet und bin schon recht gespannt was mich erwartet. Am Freitag hatten wir gleich eine Orientierungsveranstaltung mit allen aus unserem Level (bestimmt über 50 Leute, ich habe gehört dieses Semester sollen mehr als 400 ausländische Studenten an der Uni sein…). Unsere Klassenlehrer stellten sich vor und haben diverse Infos zu den Kursen, den wöchentlichen Tests, usw. Alle aus meinem Level werden noch in 5 Klassen aufgeteilt, diese Aufteilung wird am nächsten Mittwoch bekanntgegeben. Ab dann dürfen wir uns auch offiziell für alle Kurse einwählen. Am Mittwoch wird auch bekannt gegeben ob man in einen der Kurse reingekommen ist, für die man vorher losen muss, auf Grund der begrenzten Anzahl von Teilnehmern. Ich habe mich erneut für den gleichen Kurs zur japanischen Kultur wie letztes Semester auch beworben. Da allerdings nur 15 Leute angenommen werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich wie letztes Semester nicht in den Kurs kommen werde.

Bis Mittwoch vergehen allerdings noch ein paar Tage. Heute habe ich mal wieder gearbeitet, zum ersten Mal am Wochenende. Am Wochenende ist es natürlich brechend voll… nicht unbedingt so mein Ding, ich habe mich ein bisschen überfordert und unnütz gefühlt. Morgen und Mittwoch arbeite ich ebenfalls. Ich bin schon wieder gut ausgelastet^^.