Schreckerlebnis des Tages

04Okt2011

Dienstag, der 04. Oktober. Ein Tag wie jeder andere. Ein ruhiger Tag. Wie immer der Weg zur Uni am Fluss entlang, die gleichen Klassenkameraden wie immer, alles wie immer. Nach meinen zwei Kursen hatte ich ein Treffen mit einer Japanerin, die Deutsch lernt und zu der ich den Kontakt über eine andere Freundin vermittelt bekommen habe, vereinbart. Wir trafen uns an der Uni, kauften uns ein Bentô und setzten uns dann in den Park vom Kaiserpalast (sehr praktisch, dass der Kaiserpalast direkt an der Uni ist!). Wir unterhielten uns ca. 3 Stunden, bevor ich nach Hause fuhr und mir auf dem Weg bei der Post einen Brief von der Bank abholte (endlich ist meine Bankkarte da!).

Das Wetter war sehr angenehm, weder zu warm noch zu kalt. Während dieser 3 Stunden, die wir auf einer Bank im Schatten eines Baumes saßen, passierte das heutige Schockerlebnis des Tages. Kurz nachdem ich mit dem Essen fertig war spürte ich, dass scheinbar ein Ast auf meine recht Schulter gefallen war. Was tun? Ich griff mit meiner linken Hand an die Stelle und wollte den Ast aus meinem Haar entfernen. Nach zwei-drei Versuchen gelang mir das endlich auch (widerspenstiger Ast…) und es schien wirklich ein Ast gewesen zu sein. Aber was war das? Plötzlich lag da etwas. Es war quietschgrün. Ein schönes grün. Kein Ast. Soviel stand fest. Es rührte sich aber nicht. Nach einigen wenigen Sekunden dachte ich es erkannt zu haben. Etwa ein Grashüpfer!? Ehrlich gesagt hab ich noch nie wirklich einen betrachtet, aber ich dachte das wird es wohl sein. „Igitt, wie eklig“ war alles was ich dachte und zog schon mein Bein etwas weg. Kayuki sagte bereits es sei ein かまきり (Kamakiri) und fragte mich wie das Tier auf Deutsch heißt. Da ich mir nicht sicher war was es überhaupt war, packte ich mein elektronisches Wörterbuch aus (ich liebe dieses Ding!) und schlug direkt Kamakiri nach. Und siehe was es war… eine Gottesanbeterin!! In meinem Haar! Das Ding war auch echt nicht gerade klein. Echt schockierend, ich habe bisher noch nie eine in echt gesehen! Gott sei Dank habe ich nicht gesehen was es war, als ich es aus meinen Haaren gefischt habe. Ich wäre tausend Tode gestorben =D  Die Feststellung des Tages: Gottesanbeterinnen fühlen sich genauso an wie Äste!

Was ist eigentlich los in Japan? Große, eklige Insekten und sonstiges Getier scheint mich zu lieben! Erst die Kakerlake, jetzt die Gottesanbeterin als Untermieter. Irgendwas läuft hier gehörig falsch! Auf den Schock habe ich direkt noch ein Bild von meinem "Angreifer" gemacht. Anmerkung: Das Bild wird dem Vieh nicht gerecht. Es ist größer, als es aussieht!