Meine Woche

21Okt2011

Ein Dienstag wie jeder andere. Besonders schön war allerdings mein Dramen-Abend zum Ausklang des Tages. Schnell folgte Mittwoch. Der Unterricht verlief eigentlich wie üblich, einzig bemerkenswert war wie ewig wir uns in der einen Japanischstunde mit einem an sich recht einfachen grammatischen Phänomen auseinandergesetzt haben… der Unterricht hat sich irgendwie schon wieder so hingezogen, dass ich froh war als der erlösende Gong erklang. Auf dem Weg zur Mensa lief ich Dodo und ihrer Tandempartnerin Kaori über den Weg und schloss mich, wie auch letzte Woche, den beiden zum Essen an. Heute habe ich Karaage Ramen gegessen, auch total lecker! Na jedenfalls haben wir ca. 2 Stunden gequatscht, bevor Kaori dann kurz zur Anprobe für einen Hakama für ihre Abschlussfeier gehen wollte. Da es direkt in der Uni ein Geschäft zum Verleih von solchen Kimono mit Hakama gibt, sind Dodo und ich kurzerhand mit ihr gegangen. Auf dem Weg dorthin trafen wir dann auch noch Kaoris Freundin Chiho und landeten im Endeffekt zu viert bei der Anprobe. Dann das Tolle: Dodo und ich durften direkt auch einmal so einen Hakama anprobieren! Interessant wie man so leicht zugeschnürt wird XD Das war so cool, so etwas traditionell Japanisches mal anzuhaben. Wir haben direkt mehrere Bilder machen lassen von uns einzeln, mit Kaori, mit Chiho, alle zusammen … War echt eine prima unerwartete Erfahrung!!

Am Donnerstag kam wie immer mein langer Uni-Tag. Wobei ich an dem von nun an immer nur 2 Kurse haben werde, aber leider liegen die in der 1. und 5. Stunde… soll heißen ich habe eine Menge Zeit zwischendurch! Die 2. Stunde verbrachte ich mit einigen zusammen in der Cafeteria mit Hausaufgaben und Mittagessen, bevor ich mich während eines Großteils der 3. und 4. Stunde zu einem kleinen Sightseeing-Abenteuer aufmachte! Dieses führte mich zu allererst zum 廬山寺 Rozan-Tempel. Angeschlossen an den Tempel gab es auch einen Friedhof und ich sage euch, der hatte irgendwie was. War aber irgendwie gruselig da rumzulaufen so ganz allein. Wirkte total ausgestorben, als würden da auch nicht mehr so oft Leute vorbeikommen, nur an ganz wenigen Grabsteinen waren Blumen.

Direkt gegenüber vom Tempel gab es noch einen Schrein namens Nashinoki  梨木神社 dem ich auch einen kurzen Besuch gewidmet habe.

Ich hatte vor mich auf den Weg zur Kyôto Universität zu machen, einfach nur um sie mal gesehen zu haben. Die Uni hat einen ziemlich guten Ruf in Japan und das ist alles was hier zählt.

Kaum hatte ich die Uni gefunden, entdeckte ich direkt einen weiteren Schrein, der nach einer Expedition rief. Also begab ich mich direkt in den Yoshida-Schrein 吉田神社. Nebenan war ein Kindergarten mit so vielen knuffigen japanischen Kindern, die ich alle klauen wollte… aber ich konnte mich Gott sei Dank noch einmal zurückhalten XD Die hatten da auch total den knuffigen Kindergartenbus...

Also zurück zum Schrein. Ich dachte erst es sei ziemlich klein, aber dann merkte ich, dass es sich irgendwie weiter mehr oder weniger in den Wald/Gebirge erstreckt. Also wanderte ich im Endeffekt noch ein wenig in wäldlich aussehenden Gebieten herum und begegnete dort immer wieder weiteren Teilen des Schreins. Ich glaube allerdings, dass diese mitunter wieder andere Namen hatten… ich war irgendwann etwas verwirrt von dem ganzen Drumherum. Auf jeden Fall war es eine nette kleine Bergsteigertour.

Am nächsten Tag war endlich Freitag, soll heißen so gut wie Wochenende! Der Unterricht ging auch schnell vorbei, da ich nur zwei Kurse hatte. Ein wenig schrecklich finde ich aber den Konversationskurs in dem wir ständig Rollenspiele machen. Heute mussten wir unser, vorher ein wenig in Zweiergruppen einstudiertes, Rollenspiel vorführen. Ich habe meines zusammen mit Jihyun (einer Koreanerin) vorbereitet. Das Besondere an unseren Rollenspielen momentan ist, dass wir so viel wie möglich 敬語 „keigo“ benutzen sollen (die japanische Höflichkeitssprache und die ist echt kompliziert…). Irgendwie hat es aber doch ganz gut geklappt, aber ich war froh als es vorbei war ;-) Nach dem Unterricht war ich kurz bei dem Volunteer-Treffen, das allerdings schon nach etwa einer Viertelstunde vorbei war. Also bin ich dann mit Kaoru zum Mittagessen gegangen und habe heute zum ersten Mal Ketchup Omurice (eigentlich nichts anderes als Omelette mit Reis und Ketchup drauf) gegessen. Ich kann nur sagen es ist richtig lecker! Ich muss es von jetzt an öfter essen und noch andere Varianten austesten…

Im Anschluss planten Kaoru und ich gemeinsam zum Karaoke zu gehen. Eigentlich war einmal angedacht heute mit noch einigen anderen zusammen zu gehen, aber da plötzlich (mal wieder) die Pläne auf nächste Woche umgeworfen wurden, entschlossen wir schließlich alleine zu gehen :P Also nichts wie auf in die Innenstadt mit dem Fahrrad, wie immer ein Problem beim Parken, aber naja. Nach einigem Chaos kamen wir endlich bei „Jankara“ an und wollten dort für 2 Stunden singen. Eine Stunde kostete 300 Yen, es sind Soft Drinks eingeschlossen. Wir haben uns dann noch irgendwie angemeldet, wofür man noch 10% Rabatt bekommt. Immerhin. Unser Raum war echt winzig, aber solang man einen Fernseher und ein Mikrofon hat, ist das auch egal. Wir hatten unseren Spaß denke ich, es war eine gute Idee zu gehen!! Ich hab viele tolle japanische Lieder gesungen~ wir werden das bestimmt bald mal wieder machen (^-^).