Yokohama ich komme!!!

03Dez2011

Nachdem ich meine Mutter zum Bahnhof gebracht hatte, musste ich einige Zeit später zur Uni um eine Klausur zu schreiben. Ich war froh als mein Unterricht vorbei war, denn ehrlich gesagt war ich noch ziemlich kaputt von den letzten Tagen und so fuhr ich nach Hause und versuchte mich den Rest des Tages zu erholen. Am Mittwoch war dann noch ein Feiertag und ich musste nicht zur Uni… Juhu!! Das Einzige was mich an diesem Tag noch aus dem Haus trieb war ein Treffen mit vier Japanerinnen, die ich im Rahmen eines Projektes kennen gelernt hatte. Wir machten erst einmal kurz ein paar Purikura (diese wunderbar verzierbaren Fotos) bevor wir zum Essen gingen – in ein anscheinend deutsches Restaurant. Ich würde allerdings nicht sagen, dass das so deutsch war, wenn man mal vom Namen „München“ absieht XD Die Speisekarte würde jeden Deutschen sich ernsthaft wundern lassen, denn es ist fast nur typisch japanisches drauf. Inwiefern das als deutsch rüberkommt blieb mir schleierhaft, aber ist ja auch egal. Im Endeffekt aß ich Karaage mit Reis. Sehr deutsch xD Es hat aber gut geschmeckt und war nicht teuer, insofern war ich doch recht zufrieden. Obwohl wir ziemlich satt waren gingen wir noch ein Eis essen und quatschten noch etwa zwei Stunden. Alles in allem ein sehr schöner Mittag! Zu Hause standen dann noch ein paar Hausaufgaben und sonstiges liegen gebliebenes an. Mehr aber auch nicht. Donnerstag und Freitag hatte ich mir auch nicht sonderlich viel vorgenommen, war ich doch auch Donnerstag wieder den ganzen Tag in der Uni und hatte am Freitag einige Vorbereitungen und das große Packen anstehen. Am Samstagmorgen sollte es nach Yokohama gehen!

Zusammen mit Martine, Naoto und Kodama fuhr ich also am Samstag - etwas später als ursprünglich geplant – los in Richtung Yokohama. Es ist super interessant auf japanischen Autobahnen zu fahren muss ich sagen. Autobahnen sind immer erhöht und es gibt überall Maut-Grenzen, wenn man auf die Autobahn rauf- oder runterfährt.

Die sind für jeden! Wenn man auf die Autobahn rauffährt zieht man so einen Zettel aus dem Automaten und wenn man die Autobahn wieder verlässt, sind dort solche Maut-Stellen mit Personen drin. Da muss man dann die Karte abgeben und es wird einem gesagt wie viel man zu zahlen hat. Und die Gebühren sind ziemlich hoch würde ich sagen… die Gebühr für die Fahrt nach Yokohama war nämlich so 9.500 Yen, also etwa 90€. Auf der Rückfahrt mussten wir natürlich noch einmal den gleichen Betrag hinblättern. Die Fahrt dauerte ziemlich lange, zwischendurch standen wir auch fast eine Stunde in einem Stau auf Grund eines Unfalls, und wir kamen erst gegen 16/17 Uhr letztendlich bei der Wohnung von Naotos Schwester an. Immerhin habe ich aber auch auf der Fahrt zum  ersten Mal den Fuji-san sehen können!!!

Martine und ich konnten zusammen in einem recht großen Zimmer schlafen, das bis auf unsere Futons komplett leer war. Also hatten wir ziemlich viel Platz um unsere Koffer auszubreiten (wobei die nicht so groß waren). Schnell fuhren wir allerdings wieder los. Es ging ins Ikea! Ikea in Yokohama… und es sieht verdammt noch mal genauso aus wie alle Ikea in Deutschland, das war irgendwie merkwürdig. Ich hätte zweitweise gedacht ich sei daheim, wenn nur nicht überall Japaner gewesen wären. In Japan ist Ikea allerdings etwas teurer als bei uns. Ich weiß gar nicht mehr was Naoto oder seine Schwester Mai eigentlich kaufen wollten, denn das hatten sie im Endeffekt nicht gefunden, aber ist auch irgendwo egal. Mai hatte schon die ganze Zeit gequengelt sie habe Hunger und so aßen wir im Ikea nach dem Einkauf schnell noch ein Hot Dog und ich stürzte mich nahezu auf die Getränke, da ich vor Durst fast umgekommen wäre, hatte ich doch die ganze Fahrt lang nichts getrunken. Wir luden schnell das Gekaufte daheim ab und machten uns dann auf den Weg um Freunde von Naoto zu treffen, mit denen wir essen gehen würden. Insgesamt wurde es ein recht lustiger Abend, nah dem Essen gingen wir sogar noch zum Karaoke. Das erfreute mich natürlich umso mehr und ich hab mir halb die Stimme weggesungen. Hach, ich wünschte in Deutschland gäbe es auch überall so tolle Karaoke-Bars.

Am nächsten Tag hatten wir ursprünglich nach Tokyo fahren wollen, planten jedoch um und würden den Tag nun in Yokohama verbringen. Es ging also gegen Mittag – wir waren erst spät ins Bett gekommen und noch recht erschöpft – los in die Stadt. Erst einmal zum China-Town, dass in Yokohama riesig ist. Ich glaube das Größte oder zumindest eines der Größten in Japan. Es war super voll da, das war ein Gedränge. Als wir noch etwas von einem Stand aßen (leider hab ich vergessen wie es hieß), hab ich es natürlich geschafft mich voll zu bekleckern. Wie immer halt xD Immerhin ging es mit Wasser wieder raus.

Anschließend fuhren wir zu einem Stadion, denn wir würden uns ein Fußballspiel anschauen. Ich war total begeistert, denn ehrlich gesagt habe ich mir noch nie so ein richtiges Spiel im Stadion angeschaut. Es war wirklich ein Spiel der J-League und es spielte Yokohama gegen Kyoto (ich glaube die sind aber sozusagen nur in der 2. Liga). Wir hatten kostenfrei Karten bekommen, weil Naoto einen der Spieler aus Kyoto kennt… hihi^^. Insgesamt war das Spiel echt gut, vor allem die plötzliche Wende als Kyoto doch noch 2:1 gewonnen hat, obwohl Yokohama bis zur 90. Minute 1:0 geführt hat. Das war genial! Vor allem wie wir gefeiert haben als Kyoto die Tore geschossen hat und die ganzen Yokohama-Fans um uns herum (ich glaube wir saßen mehr oder weniger in einem Yokohama-Block… es waren natürlich sowieso mehr Fans von Yokohama da, als von Kyoto) blöd aus der Wäsche geguckt haben. Äußerst amüsant XD Zu so einem Fußballspiel würde ich gern mal wieder gehen.

Es war inzwischen dunkel geworden und an der Zeit die tolle Aussicht in Yokohama zu genießen. Also fuhren wir dorthin wo die Hochhäuser und das Riesenrad stehen und wo der Hafen ist. Ich kann nur sagen die Szenerie war grandios. Die Beleuchtung vom Riesenrad und alles… einfach wunderschön. Ich habe an diesem Tag mal wieder meinen Fotoapparat mehr als nur in Anspruch genommen.

Dort am Hafen waren wir dann noch in einem Gebäude mit diversen Shops und Restaurants und in einem dieser Läden hatten sie echt alle möglichen Süßigkeiten importiert. Die hatten total viel Haribo und auch Rocher, ein paar Sorten Milka, Ricola und all solche Späße. Cool!! Auf unserem Heimweg machten wir dann noch einen Abstecher zum Supermarkt um die Zutaten für Nabe (ich erinnere an die Nabe-Party bei der ich Anfang November war) zu kaufen. Ich liebe Nabe, das ist so lecker <3

Am Montag dann wurden wir sozusagen weniger, denn Kodama hatte sich zurück nach Kyoto verdrückt und Mai musste zur Uni. Also waren somit nur noch Naoto, Martine und ich unterwegs. Wir ließen es ruhig angehen, da wir erst gegen 15 Uhr zu dem großen Aquarium auf einer Insel vor/bei Yokohama fahren wollten. Ab dann galt nämlich der halbe Eintrittspreis. Im Endeffekt hatten wir dann sogar Glück noch gegen 15:30 Uhr dort anzukommen, denn obwohl wir echt rechtzeitig losgefahren sind, wurde uns an der Tankstelle ans Herz gelegt die Reifen wechseln zu lassen. Dies war scheinbar schon ewig nicht mehr passiert und so saßen wir fast eine Stunde an der Tankstelle rum und warteten. Die Fahrt zur Tankstelle war allerdings auch wieder eine Erfahrung wert. In Japan muss man eigentlich nicht aussteigen und selber Benzin einfüllen und so weiter, denn das wird alles von den Arbeitern gemacht, die dort rumstehen. Während die tanken, putzt ein weiterer noch das Auto XD Na jedenfalls kamen wir schließlich am Aquarium an und das Gelände war ziemlich ausgestorben. Wahrscheinlich weil wes Wochentag war und das Wetter nicht komplett einladend, wenn es auch nicht regnete. Ich hab mal wieder hundert Fotos von diversen Fischen, Pinguinen, Delfinen und sonst was gemacht. Das wurde nicht besser bei der Tier-Show mit diversen Vorstellungen, die wir am Ende noch besuchten. Am Abend wurde dann zur Abwechslung mal zu Hause rumgegammelt.

Ursprünglich hatten wir Dienstag wieder heimfahren wollen, wir entschieden allerdings schon am Wochenende einen Tag länger zu bleiben und den Mittwoch zu schwänzen. So ging es am Dienstag endlich auf nach Tokyo! Tokyo und Yokohama liegen nur ein paar Kilometer entfernt voneinander und verschmelzen somit einander. Da kann man wirklich gar nicht mehr erkennen wo die eine Stadt aufhört und die andere anfängt, zumindest wenn da kein Schild stände… Unser Weg führte uns zunächst nach Ginza. Endlich konnte ich das überhaupt mal richtig sehen, denn beim letzten Mal war es schon dunkel gewesen und alles war total verregnet.

Wir waren in zwei-drei Kaufhäusern, weil Martine noch diverse O-miyage (Souvenirs) kaufen wollte und – und das war sehr „interessant“ – bei Abercrombie & Fitch (eine bekannte amerikanische Marke), da Naoto dort noch eine Hose kaufen wollte. Ich sag nur das Geschäft war stockdüster! Es ist ein eher schmales Gebäude mit elf Stockwerken gewesen und an der Wand waren lauter Malereien von halbnackten Männern, auch eher in dunkleren Farben. Wie gesagt die Beleuchtung war sowieso eher düster, es lief total laute Musik und irgendwie hatten die da zu viel Raumduft oder ähnliches, aber für meinen Geschmack stank es schon fast. Das war alles too much. Also ich könnte da nicht den ganzen Tag arbeiten, da würde ich verrückt werden. Die Angestellten dort sahen irgendwie fast alle gleich aus, die Männer alle groß. Die stellen da scheinbar nur Models ein. Noch dazu welche, die einen die ganze Zeit belabern sollen. Während Naoto mit den Hosen beschäftigt war und Martine und ich einfach nur so rumstanden kamen immer Verkäufer zu uns und haben uns angequatscht. Nicht um was zu verkaufen, sondern die quatschen einfach. Haben uns gefragt woher wir kommen und so weiter. Irgendwie war ich froh, als wir wieder aus dem Geschäft raus waren.

Nach den Einkäufen ging es weiter nach Harajuku, allerdings war es dort nicht so voll. Aber auch mal wieder ein aberwitziger Stadtteil mit dieser Shoppingstraße für junge Leute und manche laufen da echt ziemlich ausgefallen rum.

Wir aßen noch Pasta in einem Restaurant bevor wir uns zu Fuß auf den Weg nach Shibuya machen, wo wir eine Freundin von Naoto treffen würden. Tsubasa war sehr nett und irgendwie lustig wie ich fand. Wir liefen ein wenig durch das bekannte Kaufhaus 109 und suchten weitere Souvenirs. Dann setzten wir uns in eine Art Cafe und quatschten, anschließend ging es noch in einem Hamburger-Restaurant essen. Dann mussten wir uns von Tsubasa verabschieden und machten uns wieder auf den Heimweg. Aber ich hab mich dort mal wieder selbst übertroffen und zig Fotos gemacht. Als es noch hell war und als es schon dunkel war. Diese Kreuzung ist fantastisch! Wobei ganz Shibuya irgendwie toll ist… Das hat einfach was!

Mittwoch ging es dann wieder gen Heimat und wir brauchten diesmal nicht ganz so lange. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Wäsche waschen und meiner geringen Lust am nächsten Tag wieder zur Uni zu müssen ><